Alle ziehen an einem Strang

Homburg. Die Zahl hört sich wuchtig an, selbst in Zeiten einer Finanzkrise, in der täglich Milliarden von Euro von hier nach dort geschoben werden: Mit einem Gesamtvolumen von 250 000 Euro hat das Berufsbildungszentrum Homburg (BBZ) seinen Ausbildungsfuhrpark im Bereich der technisch-gewerblichen Ausbildung auf den neuesten Stand gebracht

Homburg. Die Zahl hört sich wuchtig an, selbst in Zeiten einer Finanzkrise, in der täglich Milliarden von Euro von hier nach dort geschoben werden: Mit einem Gesamtvolumen von 250 000 Euro hat das Berufsbildungszentrum Homburg (BBZ) seinen Ausbildungsfuhrpark im Bereich der technisch-gewerblichen Ausbildung auf den neuesten Stand gebracht. Das Kompetenzzentrum Mechatronik am BBZ kann nun wieder auf Augenhöhe mit den Anforderungen in der Industrie ausbilden.Möglich gemacht hat die Großinvestition ein Hand-in-Hand-Greifen ganz unterschiedlicher Instanzen, namentlich des Saarpfalz-Kreises, der Landesregierung und der Europäische Union, die mit unterschiedlichen Anteilen die Summe stemmen: 25 Prozent kommen aus den Kassen des Kreises, 25 aus denen des Landes, 50 Prozent trägt die EU. Schlüssel zu den Fördermitteln ist der "Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)".

Doch mit diesen drei Mitspielern war das Team nicht komplett, erst mit dem Homburger Boschwerk wurde die Sache "rund". Denn: Die Unterstützung des Unternehmens verwandelten die 250 000 Euro in eine für die Ausbildung nutzbare Technik. Um es im Jargon der Wirtschaftskrise zu formulieren: Bosch "hebelte" die Summe - und machte es so möglich, mehr Technik für die Ausbildung am BBZ anzuschaffen, als es die 250 000 Euro alleine möglich gemacht hätten.

Das System dieses "Hebels" war dabei eines, das Gerhard Mörsch, Dezernatsleiter für Umwelt, Bildung und Bauen beim Saarpfalz-Kreis, gestern so skizzierte: "Wir hatten eine Win-Win-Situation." Und die gestaltete sich durchaus pfiffig: Mit den 250 000 Euro wurden keine kompletten Systeme gekauft, sondern nur einzelne Komponenten. Die wurden von Bosch-Lehrlingen als Abschlussarbeit ihrer Ausbildung zusammengebaut und um nötige Komponenten ergänzt. Zusätzlich 25 000 Euro steckte das Unternehmen so in Form von Arbeitsstunden und weiteren Ausrüstungsgegenständen in das Gemeinschaftsprojekt. Nun können die angehenden Mechatroniker aller am BBZ vertretenen Ausbildungsbetriebe unter anderem an einem nagelneuen Roboter oder auch an einer dem neusten Stand der Technik entsprechenden Steuerung für ein Hochregal-System ausgebildet werden. Dass da gestern alle Beteiligten bei der offiziellen Präsentation ein sichtbares Lächeln auf dem Gesicht trugen, war nicht weiter verwunderlich: Landrat Clemens Lindemann, Gerhard Mörsch und seine Kollegin Karin Florsch vom Saarpfalz-Kreis, Bosch-Ausbildungsleiter Timm Stegentritt und Bosch-Ausbildungskoordinator Fred Fey, die zuständige Referatsleiterin Mechthild Falk vom saarländischen Bildungsministerium und Schulleiter Christoph Schwarz zeigten nicht ohne Stolz, was möglich ist, wenn Schule, Staat und Unternehmen an einem Strang ziehen.

Timm Stegentritt begründete das Eintreten von Bosch so: "Es ist ein Geben und Nehmen. Auf der einen Seite sind wir natürlich daran interessiert, unseren Auszubildenden anspruchsvolle Prüfungsaufgaben zu geben. Auf der anderen Seite wollen wir mit der Unterstützung des BBZ auch etwas Positives für die Gesellschaft tun." Und Fred Fey ergänzte: "Ein solches Engagement ist für uns eine ständige Verpflichtung."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort