Advent, Advent, die Platte leuchtet

SZ-Redakteur Martin Rolshausen freut sich, dass es Menschen gibt, die konsequent ignorant sind, aber improvisieren können.

Meinung:

Advent, Advent, die Platte leuchtet

Mit dem Advent ist das wie mit dem Wald - irgendwie. Zumindest so ähnlich. Also mit dem Wald, den man vor lauter Bäumen nicht sieht. Das ist mir am Sonntag klar geworden.

Seit Wochen begegnen uns in den Supermärkten Stollen, Spekulatius, Lebkuchen, Fertigglühwein, Spritzgebäck. Ein Freund hat vor zwei Wochen sogar schon behauptet, einen Weihnachtsbaumverkaufsstand gesehen zu haben. Da war er schon ziemlich dicht, der Vorweihnachtswald. Und dennoch kam er für einige Menschen vollkommen überraschend, der erste Advent am Sonntag.

Den ersten Advent verpassen - das mag ignorant klingen. Und dann? Hektik? Schnell raus auf den Weihnachtsmarkt und einen Adventskranz kaufen? Zumindest eine Frau aus der Region kombinierte ihre Ignoranz mit Konsequenz, Kreativität und Improvisationstalent. Während auf der Internet-Plattform Facebook viele Menschen Fotos vom ersten brennenden Kerzchen ihres Adventskranzes zeigten, überraschte diese Frau mit einer speziellen Version: Sie brachte eine der vier Platten ihres Elek troherds zum Glühen und wünschte ihren Freundinnen und Freunden damit einen schönen ersten Advent.

Es kann aber auch sein, dass das nichts mit "Huch, plötzlich ist Advent" zu tun hatte, sondern Kunst war.

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