Achtung: Gift am Wegesrand

Dudweiler. In letzter Konsequenz hat sich jetzt ein Leser aus Dudweiler an unsere Zeitung gewandt

 Ein gefährliches Gewächs: der Riesenbärenklau. Foto: ATB

Ein gefährliches Gewächs: der Riesenbärenklau. Foto: ATB

Dudweiler. In letzter Konsequenz hat sich jetzt ein Leser aus Dudweiler an unsere Zeitung gewandt. Der Mann kennt sich offenbar aus in der Natur, denn: Neben der Auffahrt zum Autobahnzubringer - von der Beethovenstraße her kommend in Richtung Universtität - hat er direkt an einem schmalen Waldweg eine für Menschen sehr gefährliche Pflanze entdeckt: den Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum). Die Herkules-Staude wurde dieses Jahr zur Giftpflanze des Jahres gewählt.

Normalerweise, schreibt der SZ-Leser, würden die Pflanzen entfernt, damit sie sich nicht weiter ausbreiten. Zuerst habe er mal das Forstamt angerufen, passiert sei aber nichts. Dann habe er im Internet einen Aufruf des Saarbrücker Bürgermeisters Kajo Breuer aus dem Jahr 2002 gefunden, solche Pflanzen zu melden. Beim Saarbrücker Amt für Grünanlagen, Forsten und Landwirtschaft habe er anschließend erfahren, dass der Stadtbezirk Dudweiler zuständig sei. Von dort sei er zum Straßenbauamt verwiesen worden, wahlweise (auch wieder) zum Forstamt. Ums mal in dürre Worte zu fassen: Der Mann drehte sich mit seinem Anliegen im Kreis. Und ahnte, "dass nix passiert, weil sich niemand für zuständig hält". Bleibt nun also der Riesenbärenklau stehen?, fragt der Dudweiler Bürger.

Die SZ hat nachgefragt bei der Landeshauptstadt. Deren Presse-Sprecher Thomas Blug gibt folgende Antwort: "Generell sind Grundstückseigentümer verantwortlich für die Beseitigung des Riesenbärenklaus auf ihrem Gelände. Nach unserer Kenntnis gibt es aber weder ein Gesetz noch eine Verordnung, die die Beseitigung von Bärenklau vorschreibt. Das Amt für Grünanlagen ist auf stadteigenen Grünflächen und an Gewässern verantwortlich - in Dudweiler ist die Bezirksverwaltung zuständig." Na also, da haben wir's doch. Und warten nun darauf, dass die Giftpflanze entfernt wird.

Die Stadt, sagt Thomas Blug, gehe im Übrigen auf betroffenen Flächen im Rahmen der regelmäßigen Unterhaltung gegen den Bärenklau auf mechanische Weise vor. Also durch Absäbeln und ähnliche Vernichtungsmaßnahmen. Chemie komme generell nicht zum Einsatz.

Seit einigen Jahren hat sich der Riesenbärenklau sehr aggressiv ausgebreitet, da er alles überwuchert, weiß das Grünamt der Stadt. Die Pflanze könne mehr als drei Meter hoch werden. Besonders schnell besiedele sie die Ufer von Gewässern, da ihr Samen hervorragend schwimme und über viele Jahre keimfähig bleibe.

Ihr Saft kann in Verbindung mit Sonnenlicht massive Hautverbrennungen verursachen und dauerhafte Lichtallergien auslösen. Und genau aus diesem Grund sollte man dem Gewächs tunlichst nicht zu nahe kommen.

Man erkennt die Pflanze sehr gut an ihren großen, dekorativen Doldenblüten. Und an ihren großen gezackten Blättern.

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