Kritik an Steinteppich wächst Neuer Allee-Belag: Nabu hat zahlreiche Fragen

Zweibrücken · Die kritischen Stimmen zu dem geplanten Steinteppich in der Allee nehmen zu. Nun hat auch der Nabu viele offene Fragen. Ursprünglich sollte heute der Bauausschuss dazu tagen, nun wandert das Thema in den Stadtrat.

 Die Allee in Zweibrücken – die grüne Lunge der Stadt. Kulturamtsleiter Thilo Huble testete am Montagabend mit seinem Mountainbike die Belastungsfähigkeit des Probefeldes, das am Beginn der Rosengartenstraße ausgelegt ist. Unten: Der Zustand des Warnschildes macht deutlich: Die Warnung vor herabfallendem Kot ist ernst zu nehmen. Ob ein Steinteppich diese Belastung dauerhaft wegstecken kann?

Die Allee in Zweibrücken – die grüne Lunge der Stadt. Kulturamtsleiter Thilo Huble testete am Montagabend mit seinem Mountainbike die Belastungsfähigkeit des Probefeldes, das am Beginn der Rosengartenstraße ausgelegt ist. Unten: Der Zustand des Warnschildes macht deutlich: Die Warnung vor herabfallendem Kot ist ernst zu nehmen. Ob ein Steinteppich diese Belastung dauerhaft wegstecken kann?

Foto: Mathias Schneck

Eigentlich sollte der Bauausschuss diesen Dienstag zum geplanten Steinteppich in der Allee (Rosengartenstraße) tagen. Eigentlich. Denn kurzfristig wurde beschlossen, das Thema zu vertagen. Das erklärte Jens John, Sprecher der Stadt, am Montag auf Anfrage unserer Zeitung.

Die Stadtspitze habe sich mit den Fraktionsvorsitzenden beraten, man sei übereingekommen, den Punkt von der Tagesordnung zu nehmen und ihn auf die Agenda der Stadtratssitzung zu setzen. Es müssten noch Detailfragen geklärt werden.

 Der UBZ (Umweltbetrieb Zweibrücken), der das Projekt Alleebelag federführend begleitend, hatte sich am Mittag auf Anfrage nüchtern zu der aufkeimenden Kritik geäußert: „Wir sehen die Diskussion ganz entspannt. Wir als UBZ setzen das um, was die politische Mehrheit wünscht. Insofern warten wir ab, was die morgige Sitzung ergibt“, hatte der UBZ mit Blick auf den Bauausschuss erklärt – noch nicht wissend, dass dies  wenig später vertagt würde.

Wie berichtet, hat sich die Bürgerinitiative „Zweibrücken vernetzt“ kritisch geäußert und Fragen an die Verwaltung gerichtet. Vor allem das Problem Mikroplastik beunruhigt sie.

Der Nabu (Naturschutzbund) in Zweibrücken teilt diese Sorgen, wie am Dienstag deutlich wurde. Die Nabu-Vorsitzende Miriam Krumbach richtete gleichfalls einen Fragenkatalog an das Rathaus, der viele Parallelen zu dem von „Zweibrücken vernetzt“ aufweist. Krumbach fragt die Stadt, inwiefern diese Belange des Umweltschutzes berücksichtigt habe. „Was sind die Langzeitfolgen vom Abrieb des vorgesehenen Belags, der in den Boden aber auch ins Wasser gelangen wird? Gibt es Studien zur Langzeittoxizität? „Wie wird der Untergrund vorm Aufbringen des Bodenbelags bearbeitet? Woraus besteht der erforderliche Untergrund? Welche Schichtdicke hat er? Wie tief muss der bestehende Weg ausgekoffert werden? In welcher Tiefe liegen die Wurzeln der Platanen? Wie wird die Tragschicht verdichtet und wie wirkt sich das auf die Baumwurzeln aus?“, sind einige weitere.

Auch zu einer neuen Beleuchtung hat der Nabu Fragen. Und merkt an: „Aus der Sicht des Naturschutzes ist eine minimale künstliche Beleuchtung erstrebenswert.“ In Zweibrücken räume man „der noch größeren Helligkeit Priorität ein“. In der Allee würden bei einer solchen Lösung mehrere dortige Fledermausausarten darunter leiden.

 Allee in Zweibrücken (Bulk-Import). Foto: Mathias Schneck

Allee in Zweibrücken (Bulk-Import). Foto: Mathias Schneck

Foto: Mathias Schneck
 Allee in Zweibrücken (Bulk-Import). Foto: Mathias Schneck

Allee in Zweibrücken (Bulk-Import). Foto: Mathias Schneck

Foto: Mathias Schneck

Jede Menge offene Fragen also. Bei denen nun der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am  Mittwoch, 22. Juni, gefragt ist.

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