„ZW vernetzt“ und das DRK Zweibrücken gründen Reparatur-Café Reparieren statt wegwerfen: So geht‘s
Zweibrücken · Anderswo sind sie längst in Mode gekommen. Jetzt gründen die Umwelt-Bürgerinitiative „ZW vernetzt“ und das DRK Zweibrücken das erste Reparatur-Café in der Rosenstadt. Ressourcen sparend Umwelt und Geldbeutel schonen, selbst Hand anlegen und Selbsthilfe lernen sowie ein gemeinsamer Austausch bei Kaffee und Kuchen erfüllen gleich eine Vielzahl an Bedürfnissen.
Neu kaufen oder reparieren? Wo oft nur der Weg der Neuanschaffung zu bleiben scheint, will der neu gegründete Zweibrücker Reparatur-Treff jetzt dazu einladen, gemeinsam mit Kompetenz Liebgewonnenes selbst zu reparieren. Gemeinschaft steht in dem Projekt, das die Umwelt-Bürgerinitiative „ZW vernetzt“ und das DRK Zweibrücken zusammen stemmen, im Vordergrund.
Ab Ende April freuen sich Experten aus den Bereichen Fahrrad, Haushaltsgeräte, Computer sowie Handys auf Menschen, die ihrem Besitz mehr Wert einräumen, als einer Neuanschaffung – die reparieren, statt zu entsorgen und neu zu kaufen. Werte erhalten, ist das Motto. Etwas, mit dem Handwerkstochter Barbara Danner-Schmidt aufgewachsen ist. Sie sagt: „Bei uns wurde immer repariert, so lange es ging und Sinn machte.“ Es gehe darum, Müll zu vermeiden, Ressourcen zu sparen und den Geldbeutel zu entlasten. Gleichzeitig kommt man bei Kaffee und Kuchen miteinander ins Gespräch.
Im Reparatur-Treff sollen defekte Alltagsgegenstände gemeinschaftlich wiederbelebt werden. Für „ZW vernetzt“ organisieren das Repair-Café neben Barbara Danner-Schmidt noch Tanja Neumann, Tom Koschela sowie Bernd Lohrum. Kooperationspartner ist einmal mehr das DRK, das mit dem Keller im Quartier in der Ontario-Straße zunächst eine Übergangs-Werkstatt zur Verfügung stellt.
„Wir konnten eine Vielzahl ehrenamtlicher Experten zur Mitarbeit gewinnen“, freut sich Barbara Danner-Schmidt über versierte Kompetenz in verschiedenen Bereichen. Diese leiten dann die Reparaturen an. Einige Leute haben bereits Werkzeuge dafür gespendet. Sogar ein 3D-Drucker für Ersatzteile steht zur Verfügung.
Mit dem derzeitigen Helferteam könnten vor allem kleine Haushaltsgeräte, Fahrräder, Handys und Laptops gemeinsam repariert werden. Begonnen werden soll mit einem Termin pro Monat. Das DRK wird vor dem ersten Termin am 29. April Flyer drucken und auslegen. „Auf der Rückseite gibt es ein Anmeldeformular, das die Leute bei uns einwerfen können“, erläutert Hans Prager, DRK-Kreisgeschäftsführer. Natürlich kann man sich auch online anmelden – demnächst über die Website des DRK.
Die Organisatoren rechnen mit einem großen Ansturm. Nicht nur deswegen, sondern auch weil nicht immer alle Experten vor Ort seien, arbeitet der Reparatur-Treff mit Anmeldungen. Außerdem verkürzten sich so die Wartezeiten vor Ort. Die Reparaturen sind grundsätzlich kostenlos, eventuell nötige Ersatzteile werden – nach Rücksprache – vom Besitzer des defekten Geräts besorgt. Für andere Materialien könne ein kleiner Kostenbeitrag fällig werden. „Und natürlich freuen wir uns über Spenden“, betonen Hans Prager und Barbara Danner-Schmidt einstimmig.
Mit dem Reparatur-Café wolle man Hilfe zur Selbsthilfe leisten und Menschen miteinander ins Gespräch bringen. Keinerlei Konkurrenz zu lokalen Geschäften oder Dienstleistern, sondern eher eine Zusammenarbeit, bei der „schwere Fälle“ selbstredend entsprechend weitergeleitet würden. Die Leute, die zum Reparatur-Treff kommen, können und sollen unter Anleitung selbst mit anpacken. Hilfe zur Selbsthilfe und Lernen fürs Leben.
Je nachdem, wie das Projekt laufe – die Nachfrage sei bereits im Vorfeld groß – ist ein Umzug in einen größeren und möglichst barrierefreien Raum angedacht.
Wer sich einbringen möchte – ob als weiterer Experte beim Reparieren oder am Empfang und beim Kaffeekochen – kann sich unter folgender Mail-Adresse melden: barbara.danner-schmidt@zw-vernetzt.de.
