Wosnitza warnt aber: 4. Welle kann noch kommen, deshalb neues Impf-Angebot ohne Termin nutzen! Zwei Drittel aller Erwachsenen in Zweibrücken sind schon geimpft

Zweibrücken · Die Impfquote ist in Zweibrücken überdurchschnittlich hoch: Fast zwei von drei Erwachsenen sind schon vollständig gegen Covid-19 geimpft. Das reiche aber noch nicht, um eine vierte Welle zu verhindern, appelliert Oberbürgermeister Wosnitza, nächste Woche den erleichterten Zugang zum Impfzentrum zu nutzen.

 Auch ohne Termin kann man sich nächste Woche im Landesimpfzentrum Zweibrücken gegen Corona impfen lassen.

Auch ohne Termin kann man sich nächste Woche im Landesimpfzentrum Zweibrücken gegen Corona impfen lassen.

Foto: Lutz Fröhlich

Vom 2. August bis einschließlich 7. August ist es im Impfzentrum Zweibrücken möglich, eine Impfung gegen Covid-19 zu bekommen, ohne sich davor für einen Termin registrieren zu müssen. Das teilt die Stadtverwaltung mit.

Das Impfzentrum ist kommende Woche Montag bis Freitag von 9.30 bis 15 Uhr geöffnet, am Samstag wird das Impfzentrum zudem von 8 bis 13 Uhr geöffnet sein, um ein zusätzliches Angebot für berufstätige Personen zu schaffen.

„Verimpft werden die jeweils tagesaktuell vorhandenen und frei verfügbaren Impfstoffe – entweder Biontech oder geplante Kreuzimpfungen mit AstraZeneca/Biontech“, erklärt der Leiter des Landesimpfzentrum Zweibrücken, Matthias Freyler.

„Die Impflinge müssen sich nicht vorher registrieren, sondern werden vor Ort erfasst. Um die Personaldaten schnell und korrekt erfassen zu können, sollten die Personen Ihre Krankenversicherungskarte mitbringen“, erläutert Freyler weiter.

Voraussetzung zur Impfung ist ein Wohnsitz oder Arbeitsstätte in Rheinland-Pfalz.

Jugendliche unter 18 Jahren können nicht im Impfzentrum geimpft werden (für sie sind Arztpraxen Anlaufstellen). Einzige Ausnahme sind 16- bis18-Jährige, die aufgrund einer beruflichen Tätigkeit priorisiert sind.

Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) appelliert an die Zweibrücker Bevölkerung, das Angebot des Impfzentrums zu nutzen: „Ich möchte alle Personen, die bislang noch keine Impfung erhalten haben, bitten, dieses Angebot anzunehmen. Je mehr Menschen sich jetzt impfen lassen, umso größer sind unsere Chancen im Herbst nicht in eine weitere Coronawelle zu geraten.“

Das Impfzentrum befindet sich am ZOB (Zentraler Omnibus-Bahnhof) am oberen Ende der Zweibrücker Hauptstraße im ehemaligen City-Outlet (wo ganz früher die Kaufhalle war).

Damit wird auch in Zweibrücken die Ankündigung der Landesregierung von Mitte Juli umgesetzt, in den 32 rheinland-pfälzischen Impfzentren Anfang August die Anmelde-Pflicht aufzuheben (wir berichteten).

Das Land Rheinland-Pfalz legt neuerdings regelmäßig ein sogenanntes Monitoring der Impfquoten vor. Für unsere Region liest es sich besonders gut: In Zweibrücken haben bereits 71 Prozent der erwachsenen Bevölkerung ihre Erstimpfung erhalten. 62 Prozent der Rosenstädter haben bereits auch ihre Zweitimpfung bekommen und damit einen vollständigen Impfschutz. In Pirmasens sind die Anteile etwas darunter mit 69 Prozent (Erstimpfung) und 60 Prozent (Zweitimpfung). Im Landkreis Südwestpfalz sind die Zahlen am höchsten: Hier haben rund 72 Prozent ihre erste Impfung erhalten, komplett durchgeimpft sind 69 Prozent.

Damit liegen alle drei Gebiete über dem Landes-Durchschnitt: In Rheinland-Pfalz sind rund 67 Prozent der Erwachsenen erstgeimpft; 57 Prozent haben auch bereits ihre Zweitimpfung erhalten.

Alle oben genannten Zahlen (Stand 26. Juli) beziehen sich auf die Bevölkerung über 18 Jahren und berücksichtigen auch Impfungen, die von Praxis-Ärztinnen und -Ärzten durchgeführt wurden. Bei Impfungen in Praxen wird in der Statistik der Impfort statt des Wohnorts erfasst – was erklären könnte, warum die Impfzahlen im Landkreis etwas höher sind als in den beiden Städten, denn in diesen gibt es ja mehr Ärzte. Tatsächlich liegen die Impfquoten sogar noch etwas höher, denn nicht alle Betriebsarztimpfungen sind eingerechnet.

Betrachtet man die gesamte Bevölkerung (einschließlich Minderjährigen, die großteils noch gar nicht geimpft werden dürfen bzw. noch keine Impfempfehlung vorliegt), liegt die Impfquote (vollständiger Impfschutz) in Zweibrücken derzeit bei 53 Prozent. Das bedeutet: Mehr als die Hälfte aller Menschen hier hat schon einen starken Schutz vor Ansteckung. Impfungen schließen Infektionen nicht völlig aus, doch die Krankheitsverläufe bei Geimpften sind deutlich milder.

„Wieder steigende Inzidenzen, teils vor der eigenen Haustür, zeigen uns ganz deutlich: Um einer vierten Welle entgegenzuwirken, muss das Tempo beim Impfen aufrechterhalten werden“, teilten zunächst die Verwaltungsspitzen von Pirmasens und der Südwestpfalz in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. (Wobei die steigenden Zahlen nur Pirmasens betreffen, siehe Infobox).

Die Zweibrücker Impfquoten erfragte der Merkur im Rathaus der Rosenstadt. Dort erklärte Oberbürgermeister Wosnitza: „Mit unserer aktuellen Impfquote haben wir einen ersten großen Schritt bei der Immunisierung unserer Bevölkerung gemacht. Ich bin froh, dass wir mit unseren Zahlen in Richtung Zwei-Drittel-Durchimpfung bei den über 18-Jährigen liegen. Allerdings sind wir noch lange nicht am Ziel, wir dürfen uns von den aktuell niedrigen Inzidenzen nicht täuschen lassen. Wir müssen in den nächsten Wochen unsere Bemühungen noch steigern, die Impfquote deutlich zu erhöhen. Impfen ist der wirkliche Schutz gegen das Virus. Nutzen Sie das Angebot des Impfzentrums und das der Hausärzte!“

Im Impfzentrum Zweibrücken wurden bislang 42 285 Impfdosen ausgegeben, im Impfzentrum Pirmasens wurde diesen Mittwoch die 70 000ste Impfung verabreicht. Beide Zentren sind auch für Teile des Landkreises Südwestpfalz zuständig (Pirmasens für den größeren).

Das Saarland startet Sonderimpfungen an belebten Orten. Im Globus Homburg-Einöd (Neunmorgenstraße) wird schon ab diesem Donnerstag zwei Wochen lang von 12 bis 17 Uhr geimpft, Terminvergabe ist nicht erforderlich. Anders als in Rheinland-Pfalz braucht man in Saar-Impfzentren weiter Termine – die allerdings mittlerweile auch kurzfristig buchbar sind.

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