Rotes Lebenselixier immer knapper

Zweibrücken. Mario Sauder mag den Sommer nicht. Privat sicher schon, aber beruflich steht er mit dieser Jahreszeit auf Kriegsfuß. Schließlich weiß Sauder, Geschäftsführer des Kreisverbandes Südwestpfalz des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) aus jahrelanger Beobachtung: Ist Sommer, geht die Zahl von Blutspendern drastisch zurück. So auch dieses Jahr

 Das DRK appelliert an die Bürger, mehr Blut zu spenden. Foto: dpa

Das DRK appelliert an die Bürger, mehr Blut zu spenden. Foto: dpa

Zweibrücken. Mario Sauder mag den Sommer nicht. Privat sicher schon, aber beruflich steht er mit dieser Jahreszeit auf Kriegsfuß. Schließlich weiß Sauder, Geschäftsführer des Kreisverbandes Südwestpfalz des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) aus jahrelanger Beobachtung: Ist Sommer, geht die Zahl von Blutspendern drastisch zurück. So auch dieses Jahr. "Der Sommer ist jetzt zu Ende gegangen, als Fazit lässt sich festhalten, dass die Kapazitäten an Blut rapide gesunken sind", bedauert Sauder (Foto: pm) im Gespräch mit dem Merkur. Dass im Sommer so wenig Blut gespendet wird, hat einen simplen Grund: Es ist Urlaubszeit, viele verreisen. Selbst wer zuhause bleibt, hat meist anderes im Sinn als Blut zu spenden. Nur 4,4 Prozent der Zweibrücker beteiligten sich 2009 an den Spendenaktionen, erklärt Sauder. Das sei zu wenig. Auch wenn der DRK-Kreisgeschäftsführer froh ist, dass Zweibrücken nur knapp unter dem Landesdurchschnitt liegt. "In Rheinland-Pfalz spendeten im vergangenen Jahr 4,7 Prozent der Bevölkerung Blut." Das DRK nehme bundesweit 85 Prozent der Blutspenden ab, die Statistik sei daher von hoher Bedeutung. Innerhalb des Kreisverbandes Südwestpfalz lasse sich ein Negativ-Trend ausmachen. "Zwar hatten wir 2009 in unserem Verband 7907 Spender gezählt, das sind mehr als 2008, wo es nur 7802 waren. Dennoch zeigt die längerfristige Entwicklung nach unten", merkt Sauder an. "Für die Jahre 2002 bis 2006 haben wir für unsere Fünf-Jahres-Statistik 44 000 Blutspenden gezählt. Das sind im Schnitt pro Jahr 8800 Spenden gewesen. Da wird natürlich sofort deutlich, dass es deutlich abwärts geht." Woran liegt das? Sauder macht mehrere Gründe dafür verantwortlich. Zum einen seien die Anforderungen hoch. "Der Spender muss völlig gesund sein, darf die letzten vier Wochen vorher keine Grippe gehabt haben." Ein weiterer Grund macht Sauder noch mehr zu schaffen: "Es ist leider ein hartnäckiges Vorurteil, dass wir mit den Blutspenden Geld verdienen würden." Das sei falsch, unterstreicht Sauder energisch. "Es gibt eine Satzung, in der steht, dass wir mit den Blutspenden keine Gewinne erwirtschaften dürfen - daran halten wir uns selbstverständlich, das wird auch überprüft." "Es ist leider ein hartnäckiges Vorurteil, dass wir mit den Blutspenden Geld verdienen würden."DRK-ChefMario Sauder

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