Contwig Der „Waschplatz“ soll herausgeputzt werden

Contwig · Das alte Kneippbecken wurde nie richtig angenommen. Jetzt soll es im Rahmen einer Neugestaltung des „Waschplatzes“ in Contwig einem Bouleplatz weichen. Der Rat tagt heute hierzu.

 Der klotzige Umspannpunkt der Pfalzwerke (im Hintergrund) wird demnächst abgerissen. Die Gemeinde Contwig erhält damit weitere Fläche zum Gestalten. Im Vordergrund sind die Geländer des Kneipptretbeckens zu sehen. Dieses wurde nie, wie erhofft, angenommen. Jetzt sollen ein Bouleplatz und weitere Attraktionen Bürger anlocken.

Der klotzige Umspannpunkt der Pfalzwerke (im Hintergrund) wird demnächst abgerissen. Die Gemeinde Contwig erhält damit weitere Fläche zum Gestalten. Im Vordergrund sind die Geländer des Kneipptretbeckens zu sehen. Dieses wurde nie, wie erhofft, angenommen. Jetzt sollen ein Bouleplatz und weitere Attraktionen Bürger anlocken.

Foto: Norbert Schwarz

In Contwig tut sich was. Die „Fest- und Flaniermeile“ Bahnhofstraße, von der Ortsmitte mit Maibaum, Gedenkstein und Brunnen bis zum Bahnübergang Truppacher Straße wird demnächst baulich umgestaltet. Bis zum Start der Bauarbeiten indes wird es noch dauern, derzeit ist erst einmal Pläneschmieden angesagt.

Die Erste Ortsbeigeordnete Margit Ernst (CDU) wird in der Ratssitzung an diesem Mittwochabend in der Turnhalle der VT Contwig neben weiteren Punkten auch den Plan zum Gestalten des früheren Waschplatzes bei der Mühle Maurer nochmals zur Diskussion stellen.

„Wir haben einer Planung bereits zugestimmt, doch inzwischen haben sich neue Sichtweisen aufgetan. Es kamen Überlegungen auf den Weg, die es sinnvoll erscheinen lassen, die Planung ein weiteres Mal zu besprechen“, stellt die Ortsbeigeordnete fest, die noch bis zum 9. April die Dienstgeschäfte verantwortlich führt.

Einig sind sich alle darüber, dass sich im Kern des Ortes und direkt am ehemaligen Waschplatz und an der Wehr der Mühle Maurer aus städtebaulicher Sicht unbedingt etwas tun muss.

Ein Aushängeschild für die größte Gemeinde von Zweibrücken-Land ist der Platz nämlich wahrlich nicht. Die mit erheblichen Eigenmitteln geschaffene Kneippanlage wurde von der Bevölkerung nie angenommen. Gründe dafür gibt es zuhauf. Dass das Tretbecken nicht von frischem Wasser gespeist wird, war einer. Das Grün im Bereich der Mühle Maurer und der Brücke über den Schwarzbach, die in den achtziger Jahren von Grund auf erneuert wurde – dabei ging auch ein Stück Contwiger Baugeschichte verloren, da die alte, dorfbildprägende Sandsteinbogenbrücke bis auf den Grund abgerissen wurde – macht insgesamt einen verwilderten Eindruck.

Dabei steckt jede Menge „Gestaltungspotential“ in diesem Flecken im Herzen Contwigs. Seine Gestaltung ist auch deshalb sinnvoll, weil gegenüber bekanntlich eine Seniorenresidenz geschaffen werden. Hier giltt es zwar auch Probleme aus dem Weg zu räumen, doch gleichwie, den „Waschplatz“ neu zu gestalten ist eine Herausforderung für die örtliche Kommunalpolitik.

Das vorliegende und vom Rat schon akzeptierte Planwerk sieht nach dem Zweibrücker Vorbild eine Nähe zum Schwarzbach vor.

Statt des Kneippbeckens soll ein Bouleplatz die Bürger anlocken. Mit Ruhebänken und kleineren Spielgeräten soll der Platz so gestaltet werden, dass alle Altersgruppen beim Waschplatz einen Ort zum Ausspannen und Wohlfühlen vorfinden.

Der Platz soll gärtnerisch völlig neu gestaltet werden. Die kleine Grünanlage bekommt auch schon deshalb eine Aufwertung, weil das Energieversorgungsunternehmen Pfalzwerke den klotzigen Umspannpunkt an dieser Stelle abreißen lässt. Am Wochenende hatte die Erste Ortsbeigeordnete Ernst die Mitglieder des Bauausschusses zur Mühle Maurer gebeten und sie über die Planung informiert.

Es wird mit Kosten für die Neugestaltung in Höhe von fast 300000 Euro gerechnet. Das Land fördert das Vorhaben mit bis zu 75 Prozent.

Die designierte Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette (CDU), deren Amtseinführung für den 9. April geplant ist, nahm an der Bauausschusssitzung auf Einladung der Ortsbeigeordneten teil. Die Überlegung, den in die Jahre gekommenen Spielplatz hinter dem Rathaus vielleicht zum „Waschplatz“ zu verlegen, begrüßt sie. „Da muss man abwägen und prüfen, ob sich der Platz bei der Mühle dafür eignet. Dort sollten ohnehin Kleinspielgeräte hin und soweit ich Informationen habe, war auch mal angedacht, Wasserspielgeräte jetzt bei der Neugestaltung zu installieren. Zumindest war das ein Gedanke.“

Brinette kennt auch frühere Überlegungen zum Spielplatz beim Rathaus, der schon mal wegen der Schaffung von weiteren Parkmöglichkeiten in der Ortsmitte auf der Kippe stand. „Hilfreich ist bei den Diskussionen gewiss, ob es Erkenntnisse darüber gibt, wie stark der Spielplatz überhaupt noch angenommen wird. Viele Kleinkinder wohnen wohl nicht direkt im Ortskern und die momentane Nutzung des Rathauses als Kindergarten ist ja nicht von Dauer“.

Allzuviel Zeit zum Planen bleibt den Mitgliedern des Ortsgemeinderates allerdings nicht. Die Ampelanlage in der Ortsmitte soll bereits in diesem Sommer technisch erneuert, die Bahnhofstraße bis zum Bahnübergang erneuert werden. Die Gemeinde macht mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) aus Kaiserslautern hierbei gemeinsame Sache und lässt den Bürgersteig und die Beleuchtung erneuern. 

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