Backhaus für die Dorfgemeinschaft

Kleinbundenbach · Beim Dorfgemeinschaftshaus in Kleinbundenbach haben zahlreiche Helfer ein Backhaus errichtet. Nach altem Vorbild und das keineswegs grundlos: Der Dorfgemeinschaft sollen neue Impulse gegeben werden.

 Beim Dorfgemeinschaftshaus haben die Kleinbundenbacher jetzt ein Backhaus errichtet. Damit wollen sie die Bürger zusammenführen, erläutert Bürgermeister Karl Bißbort. Foto: Norbert Schwarz

Beim Dorfgemeinschaftshaus haben die Kleinbundenbacher jetzt ein Backhaus errichtet. Damit wollen sie die Bürger zusammenführen, erläutert Bürgermeister Karl Bißbort. Foto: Norbert Schwarz

Foto: Norbert Schwarz

Die Kommunalpolitiker in Kleinbundenbach wollen die Dorfgemeinschaft weiter stärken. Das in den letzten Monaten errichtete Backhaus mit einem riesigen Holzbackofen soll dazu ein Wegbereiter sein. Ob es gelingt? Die Zukunft wird es zeigen. Bürgermeister Karl Bißbort und seine Mitstreiter sind jedenfalls voller Zuversicht. Der Bau des Backhauses mit dem Ofen als Mittelpunkt sei bereits das Ergebnis von emsiger, kameradschaftlicher und hie und da auch sehr geselliger Zusammenarbeit gewesen.

Wie sind die Dorfbewohner wieder für die Dorfgemeinschaft zu begeistern? Das Thema beschäftige die Ratsmitglieder, sagt Bißbort. Denn gerade für kleine Orte sei dies sehr wichtig. Das Schaffen eines Backhauses mit sei irgendwann einmal thematisiert worden. Auch in Erinnerung daran, dass neben dem Waschbrunnen der Holzbackofen früher ein beliebter Treff für die Kleinbundenbacher war. "Es geht uns dabei nicht um Nostalgie - wir wollen einfach nur die Einrichtung Backhaus der Dorfgemeinschaft zugänglich machen und auf diesem Wege dem Zusammenleben neue Impulse geben", sagt Bißbort, der sich freut, dass der Backofen seine Feuertaufe beim 22. Straßenfest (wir berichteten) großartig bestanden hat. Aus dunkelroten Klinkersteinen wurde das Haus gebaut, das bedacht wurde und ein Innenleben von 1,4 Tonnen Schamottsteinen vorzuweisen hat. Bernd Mehlich erwies sich dabei als gewiefter Maurer des Tunnelgewölbes, dem Herzstück des Backhauses. 35 Kilogramm Buchenscheitholz sind zum Aufheizen des Backofens erforderlich, nach eineinviertel Stunden ist aus den Scheiten Glut geworden, die, nach Belieben entweder herausgenommen oder auf beiden Seiten für ein Hochhalten der Temperatur im Ofen verbleiben können. Herkömmliche Bautechnik gepaart mit digitaler Messtechnik ist beim Backhaus verwoben worden. Im Internet wurde dazu viel nachgeforscht, verrät Bißbort und verweist auf die digitalen Messtemperaturen, die beispielsweise für ein unkompliziertes Backen von Flammkuchen optimal sind. 254 Grad beträgt die Hitze auf den Steinen, Fühler im Gewölbe und an anderen Stellen des geräumigen Backofens lassen eine ganz konkrete Steuerung zu.

Die 100 Portionen Spanferkel beim Straßenfest, die im Nu vergriffen gewesen seien, füllten die Kasse des Heimatvereins wieder etwas auf - denn er hatte die Herstellungskosten für das Backhaus finanziert. Bei Hähnchen, Flammkuchen Haxen und natürlich Brot sei schon vielen Probierern das Wasser im Munde zusammengelaufen, so gut habe alles geschmeckt, berichtet Bißbort. Ein Lieblingsgericht hat der Ortsbürgermeister auch schon: Schneckennudeln aus dem Holzbackofen nach Großmutters Art. 24 Kilo Brot auf einmal aus dem Holzbackofen, das sei möglich und mit alledem sollen die Kleinbundenbacher am Backhaus noch mehr als bisher zusammenfinden.

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