TSC und VBZ in Fußball-Landesliga Zwei Mannschaften – ein Problem

Zweibrücken · Sturmflaute bei den Zweibrücker Landesligisten. Der TSC in der Aufstiegsrunde und die VB in der Abstiegsrunde spielen sich zwar Chancen heraus – doch am Abschluss hapert es. Am Wochenende soll der Knoten für beide auswärts platzen.

 Offensiv fehlt den VB Zweibrücken um Kapitän Marc Brünisholz (links) und Spielertrainer Alexander Joniks derzeit die Durchschlagskraft.

Offensiv fehlt den VB Zweibrücken um Kapitän Marc Brünisholz (links) und Spielertrainer Alexander Joniks derzeit die Durchschlagskraft.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

„Unsere Chancenverwertung ist aktuell miserabel“, klagt Peter Rubeck. Den Übungsleiter des Fußball-Landesligisten TSC Zweibrücken eint dieses Problem mit seinem Trainerkollegen von den VB Zweibrücken: „Ja, der Schuh drückt bei uns in der Offensive“, bestätigt Alexander Joniks.

Dessen Mannschaft tritt am Sonntag um 15 Uhr beim VfB Reichenbach an. Und will nach drei Spielen ohne Sieg endlich wieder einen Dreier landen. Durch die 1:3-Heimniederlage am letzten Spieltag zu Hause gegen den VfR Kaiserslautern sind die VB auf Platz sechs der Landesliga-Abstiegsrunde gerutscht. Die Teams ab Platz fünf müssen den Gang nach unten antreten. Grund zur Panik ist das noch nicht. Das Feld liegt so dicht beisammen, dass die VB nur zwei Punkte hinter dem Zweiten VfR Kirn zurückliegen. Zudem ist die Tabelle aufgrund der unterschiedlichen Anzahl ausgetragener Spiele verzerrt. Die Grün-Weißen können aus eigener Kraft wieder über den Strich klettern. Aber: „Natürlich ist das eine Situation, mit der wir uns beschäftigen. Es gibt fünf Absteiger. Klar ist das brisant“, sagt Spielertrainer Joniks.

Doch um zu punkten, müssen in der Regel Tore her. Und von denen gab es zuletzt wenige. Beim 1:3 gegen Kaiserslautern fiel der Treffer für die VB durch ein Eigentor. Im Anschluss hatte die Mannschaft von Joniks die Riesengelegenheit, mit 2:0 in Führung zu gehen: Doch selbst vom Elfmeterpunkt wollte das Runde nicht ins Eckige. Abgesehen von dem Eigentor erzielte Waldemar Schwab den bislang einzigen Treffer für die Zweibrücker in der Abstiegsrunde. Gegen Schlusslicht TuS Hoppstädten gewannen die VB mit 1:0. Die anderen Partien gegen Kirn und den FC Schmittweiler-Callbach endeten 0:0.

Unzufrieden ist Joniks mit den Auftritten seiner Mannschaft aber nicht. Gegen Spitzenreiter Kaiserslautern habe sein Team vor und nach der Führung guten Fußball gespielt und mehrere Einschussmöglichkeiten gehabt. Erst als der VfR im späteren Spielverlauf tiefer stand, sei es seiner Elf schwerer gefallen, offensive Wucht zu entfalten. „Wir spielen uns Chancen raus. Dann ist schon mal der Ansatz richtig. Kritischer wäre es, wenn wir gar keine Gelegenheiten hätten“, sagt Joniks.

Damit den Ansätzen am Sonntag erfolgreiche Abschlüsse folgen, liegt der Schwerpunkt im Training derzeit darauf, die „Blockade im Kopf zu lösen. Wir reden viel mit den Spielern, machen Übungen, die dabei helfen sollen, Erfolgserlebnisse zu vermitteln, Selbstvertrauen zu stärken und Zweifel auszuräumen“, erklärt der Spielertrainer.

Von vergebenen Gelegenheiten kann auch Peter Rubeck ein Lied singen: „Wir hatten in den letzten beiden Spielen mehr Chancen als in jeder anderen Partie davor. Sechs Mal sind unsere Spieler allein auf das Tor zugelaufen“, hadert der 60-Jährige. Denn ein Treffer gelang dem TSC in der Landesliga-Aufstiegsrunde dabei nicht. Im Heimspiel gegen den TuS Steinbach unterlagen die Rot-Schwarzen mit 0:1. Am vergangenen Wochenende kamen sie trotz langer Überzahl nicht über ein 0:0 gegen die SG Hüffelsheim hinaus. Der TSC belegt damit den sechsten Platz. Aufstiegsrelegationsrang zwei ist fünf Punkte entfernt, 15 Zähler werden noch vergeben. „Wenn wir jetzt zwei Spiele in Folge gewinnen, können wir uns darüber Gedanken machen, ob nach vorne noch etwas geht. Vorher nicht“, sagt Rubeck. Den ersten Sieg könnte der TSC im Auswärtsspiel am Samstag um 16.30 Uhr beim SC Idar-Oberstein II landen.

Dass seiner Mannschaft, die in der Hauptrunde in 14 Spielen immerhin 27 Treffer erzielt hatte, derzeit die Torgefahr abgeht, macht Rubeck vor allem an deren Unerfahrenheit fest. „Wir dürften die jüngste Offensivreihe in der Spielklasse haben. Da sind andere einfach abgezockter.“ Unzufrieden ist der Fußball-Lehrer aber nur mit den Ergebnissen: „Spielerisch, läuferisch, kämpferisch war das gegen Hüffelsheim richtig gut. Wir haben ein starkes Gegenpressing gespielt, die Grundordnung hat gestimmt. Wir haben als Mannschaft noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht.“ Überhaupt sei sein Team in der Aufstiegsrunde „bislang in jedem Spiel die bessere Mannschaft“ gewesen.

Der TSC-Trainer hat neben der Ladehemmung seiner jungen Stürmer aber noch ein weiteres Problem: „Stand jetzt stehen mir für Samstag zwölf Feldspieler der ersten Mannschaft zur Verfügung. Wir können das kompensieren. Aber es darf nicht mehr viel passieren.“ Verzichten muss Rubeck auf Max Decker und Jonas Marschall (beide verletzt), Mittelfeldmotor Dennis Hirt und Marc Heidenreich (beide Corona-Infektion), auf Elias Kaiser (erkrankt) und Max Leyes, der als Polizist beim Spiel der 3. Liga zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Borussia Dortmund II im Einsatz ist.

Bei den VB Zweibrücken ist die Personalsituation – zumindest aktuell – deutlich entspannter. „Stand jetzt müssen wir nur auf Steven Mathieu verzichten. Es sieht also ganz gut aus. Allerdings habe ich das unter der Woche schon öfter gedacht“, sagt Joniks, „am Wochenende war es dann ganz anders.“ Für den kommenden Gegner Reichenbach, der einen Punkt hinter den Zweibrückern liegt und ein Spiel mehr ausgetragen hat als die VB, sieht die Lage im Abstiegskampf schon recht prekär aus. „Sie haben im Winter mit Anthony Mensah einen torgefährlichen Spieler verpflichtet. Aber sie stehen in der Tabelle da, wo sie stehen. Also haben sie Schwächen. Wir fahren nach Reichenbach, um zu gewinnen“, verspricht Alexander Joniks.

Peter Rubeck hat den Tabellendritten Idar-Oberstein II bei dessen torlosen Remis am vorletzten Spieltag bei den Sportfreunden Bundenthal beobachtet. Er erwartet „eine junge, willige und extrem laufstarke Truppe“, welche „wahrscheinlich aus der ersten Mannschaft verstärkt wird, weil die nicht parallel spielt.“ Rubeck ergänzt: „Wir müssen auftreten wie sonst – nur eben die Tore machen.“

 Ein Stürmer mit Ladehemmung: TSC-Angreifer Erik Bischof (links) vergab im Spiel gegen Hüffelsheim einige gute Torgelegenheiten.

Ein Stürmer mit Ladehemmung: TSC-Angreifer Erik Bischof (links) vergab im Spiel gegen Hüffelsheim einige gute Torgelegenheiten.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Diese Hoffnung eint die beiden Trainer. Auf dass die Gegner beim Namen Zweibrücken nicht nur das Fenster schließen – sondern eine Sturmwarnung aussprechen.

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