3. Handball-Bundesliga Löwen wollen Falken die Flügel stutzen

Zweibrücken · Handball-Drittligist SV 64 Zweibrücken trifft in der Klassenverbleibsrunde am Samstag auswärts bei der HSG Bieberau-Modau ran. Die Südhessen hegten vor der Saison Aufstiegsträume, nun stehen sie mit dem Rücken zur Wand. Aber auch für die Löwen geht es um viel.

 Im Mai 2021 trafen der SV 64 Zweibrücken und die HSG Bieberau-Modau in der Westpfalzhalle schon einmal aufeinander. Damals hieß der Gewinner Zweibrücken. Tom Ihl (am Ball) erzielte vier Tore. Am Samstag wollen die Löwen erneut als Sieger von der Platte gehen. Diesmal müssen sie aber auswärts antreten. 
  Foto: Wittenmeier

Im Mai 2021 trafen der SV 64 Zweibrücken und die HSG Bieberau-Modau in der Westpfalzhalle schon einmal aufeinander. Damals hieß der Gewinner Zweibrücken. Tom Ihl (am Ball) erzielte vier Tore. Am Samstag wollen die Löwen erneut als Sieger von der Platte gehen. Diesmal müssen sie aber auswärts antreten. Foto: Wittenmeier

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Für die Handballer des SV 64 Zweibrücken steht in der 3. Liga die entscheidende Phase im Kampf um den Klassenerhalt an. Die Löwen gastieren am Samstagabend um 19 Uhr in der Großsporthalle im Wesner bei der HSG Bieberau-Modau. Über das Osterwochenende waren die Mannschaften spielfrei. Die Zweibrücker liegen mit sechs Punkten auf dem dritten Rang der Klassenverbleibsgruppe 5. Einen Rang muss der SV 64 noch klettern, wenn er auch in der kommenden Runde in der 3. Liga auf der Platte stehen will. Nur die ersten beiden Teams der Sechser-Gruppe entrinnen dem Abstieg.

Bei Gegner HSG Bieberau-Modau ist die Lage noch ein wenig prekärer. Die HSG steht mit vier Zählern auf dem fünften Rang. Eine Lage, die für den ehemaligen Zweitligisten vor der Runde kaum vorstellbar war. Die Südhessen wollten sich eigentlich für die Aufstiegsrunde qualifizieren. Und in dieser Hinsicht sah es noch im Februar gar nicht so schlecht aus. Doch nachdem sich mehrere Stammspieler verletzt hatten, verloren die Odenwälder ihre letzten vier Hauptrunden-Spiele in Folge – und die Aufstiegsträume wichen dem Abstiegsgespenst. Zwar übernahm Bieberau-Modau seine beiden Siege gegen den HSC Coburg aus der Hauptrunde mit in die Klassenverbleibsrunde. Doch diese optimale Ausgangssituation von 4:0 Punkten hat die HSG bereits verspielt. Sie verlor in der zweiten Saisonphase bislang alle drei Spiele und steht nun mit dem Rücken zur Wand.

Und das obwohl die Südhessen sich extra für die Klassenverbleibsrunde mit dem ukrainischen Nationalspieler Leonid Mykhailiutenko und dem mazedonischen Juniorennationalspieler Edvin Omeraikj verstärkt hatten. Außerdem wurde der 1,98-Meter-Hüne Matic Grusnovsknik aus der zweiten Mannschaft zurück in den Drittligakader berufen. Dennoch verlor Bieberau-Modau sein erstes Heimspiel gegen Tabellenführer TSV Neuhausen mit 31:34. Und es war eine Niederlage mit Konsequenzen. Ralf Ludwig, der schon zwischen 2013 und 2017 bei den „Falken“ auf der Trainerbank saß, ersetzte Übungsleiter Thorsten Schmid. Doch auch in den beiden folgenden Partien gegen die HSG Friesenheim/Hochdorf und den VFL Günzburg gingen die Südhessen als Verlierer von der Platte.

Der SV 64 Zweibrücken startete hingegen mit Heimsiegen gegen Günzburg und Coburg in die Relegationsrunde. Vor Ostern unterlagen die Löwen dann aber im nur zwei Wochen nach dem Hinspiel ausgetragenen Rückspiel in Günzburg. Beide Partien waren eine klare Angelegenheit für den jeweiligen Sieger. Es sind also keine Phrasen, wenn man konstatiert: In dieser Klasse kann jeder jeden schlagen. Entscheidend ist die Tagesform. 

Die muss bei den Löwen also an diesem Samstag stimmen. Denn gewinnt der Tabellenzweite Frisenheim-Hochdorf (7:3 Punkte) im Parallelspiel gegen Ligaprimus Neuhausen (9:1), lägen die 64er vier Spiele vor Saisonende drei Punkte hinter den Nichtabstiegsplätzen. Das wären im Endspurt eine ordentliche Hypothek.

SV-Trainer Bullacher sieht dem Auswärtsspiel in Bieberau aber positiv entgegen. Zum einen weil der Gegner für sein Team kein unbekannte Größe ist. In der letzten Saison, die als Pokalrunde ausgetragen wurde, spielten die 64er in der Westpfalzhalle schon einmal gegen die Falken – und gewannen mit 24:23. „Am Samstag stehen sich fast die beiden identischen Teams gegenüber“, weiß der Trainer. „Die Jungs sind nach der Hallenpause gut drauf und erholt. Wenn wir unsere Leistung abrufen, haben wir am Samstag gute Chancen“, prophezeit Bullacher. Auch weil sein lange von Verletzungen und Ausfällen gebeuteltes Team mit voller Kapelle in den Odenwald reist. Alle Spieler sind einsatzbereit.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort