Handball-Saarlandliga SV 64 II stößt das Tor zur Meisterschaft weit auf

Zweibrücken · Die Zweibrücker Saarlandliga-Handballer schlagen die SGH St. Ingbert im Topspiel mit 27:25 und schütteln damit einen der beiden Verfolger im Titelrennen ab. Der Aufstieg ist allerdings kein Thema.

 Thomas Zellmer (am Ball) vom SV 64 Zweibrücken II musste im Saarlandliga-Topspiel gegen seine ehemaligen Teamkollegen von der SGH St. Ingbert einiges einstecken.

Thomas Zellmer (am Ball) vom SV 64 Zweibrücken II musste im Saarlandliga-Topspiel gegen seine ehemaligen Teamkollegen von der SGH St. Ingbert einiges einstecken.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

 Der Weg zur Meisterschaft ist nicht mehr weit für die Saarlandliga-Handballer des SV 64 Zweibrücken. Nach dem hart umkämpften 27:25 (13:10)-Heimerfolg am Samstagabend gegen den Tabellendritten SGH St. Ingbert reichen der Löwen-Reserve zwei Siege aus den verbleibenden drei Partien, um den Titel in die Rosenstadt zu holen. Der ärgste Verfolger, die HSG TVA/ATSV Saarbrücken, hat aktuell drei Zähler Rückstand auf die Truppe von Trainer Klaus Peter Weinert, die SGH liegt nach der Niederlage bereits fünf Zähler hinter der SV-Zweiten.

Allerdings sah es für die Zweibrücker im Spitzenspiel gegen St. Ingbert in der Anfangsphase ganz und gar nicht nach zwei Punkten aus. „Wir haben da eigentlich nicht schlecht gespielt, aber reihenweise freie Würfe vergeben“, musste Weinert mitansehen, wie seine Mannschaft gleich mehrmals am glänzend aufgelegten SGH-Torwart Julien Santarini, bis 2019 noch für den SV 64 zwischen den Pfosten, scheiterte. Und so liefen die Löwen, denen mit Nils und Aris Wöschler (beide zeitgleich im Einsatz für die erste Mannschaft) sowie Giona Dobrani (war noch nicht für die zweite Mannschaft freigespielt) wichtige Stützen fehlten, nach zwölf Minuten einem 1:6-Rückstand hinterher.

Nach dem verpatzten Start zogen die 64er aber ihr Tempospiel an und standen auch in der Abwehr kompakter. Zudem zeichnete sich Daniel Wenzel im Zweibrücker Tor mit einigen wichtigen Paraden aus. Die Manndeckung gegen den SGH-Spielermacher Hennadii Kucher zeigte ebenfalls Wirkung. Folgerichtig gelang Alexander Eusterholz der Ausgleich zum 7:7 (21.), und fünf Minuten später traf Fabian Naumann sogar zur ersten Führung (10:9), die der Tabellenführer bis zur Pause auf 13:10 ausbaute.

Und im zweiten Durchgang machten die 64er dort weiter, wo sie in den letzten Minuten der ersten Halbzeit aufgehört hatten. Ein 4:0-Lauf direkt nach Wiederbeginn ließ den Vorsprung der Löwen auf 17:10 anwachsen, das Spiel schien früh entschieden.

Doch das Team aus St. Ingbert berappelte sich, minimierte die Fehler im Angriffsspiel und zeigte seine Qualitäten auf der Platte. Während die Gäste nun voll aufdrehten, und die Zweibrücker Defensive mit einem siebten Feldspieler vor arge Probleme stellten, waren die Hausherren völlig von der Rolle und gaben zwischen der 40. und 50. Minute ihre komfortable Führung durch technische Fehler und überhastete Abschlüsse leichtfertig aus der Hand.

In all der Hektik legte sich Zweibrückens Thomas Zellmer auch noch mit der St. Ingberter Bank an, nachdem ihn sein Gegenspieler Michael Bauer beim Abwehrversuch mit dem Arm unsanft im Gesicht getroffen hatte. Drei Teamkollegen waren nötig, um Zellmer, der erst vor wenigen Wochen seinen Vertrag in St. Ingbert aufgelöst hatte und zum SV 64 zurückgekehrt war, wieder zu beruhigen.

Davon unbeeindruckt verwandelte St. Ingberts Lars Schirra drei Tempogegenstöße, um der Partie beim Stand von 23:24 (52.) abermals eine Wendung zu geben. SV-Coach Weinert sah sich gezwungen, eine Auszeit zu ziehen, um wieder Ordnung und Ruhe in seine Mannschaft zu bringen. Mit Erfolg: Ein Treffer von Tomas Schlegel und zwei Tore von Fabian Naumann, der am Ende mit acht Buden bester Zweibrücker Werfer war, brachten die SV-Zweite zurück in die Spur. Nachdem Philip Forster für die SGH noch einmal verkürzen konnte, setzte schließlich Alexander Eusterholz 45 Sekunden vor der Sirene vom Siebenmeterpunkt den Schlussstrich unter den knappen 27:25-Erfolg der Zweibrücker Löwen.

Während die Meisterschaft das große Ziel der Zweibrücker bleibt, ist die damit verbundene Relegation zum Aufstieg in die RPS-Oberliga kein Thema. „Wir haben bereits erklärt, dass wir nicht aufsteigen werden. Das machen St. Ingbert und Saarbrücken unter sich aus. Den Titel wollen wir trotzdem holen“, betonte Weinert, der mit seinem Team am Samstag gleich im nächsten Saarpfalz-Derby gefordert ist. Dann ist um 18.30 Uhr Anwurf beim Tabellensiebten TV Niederwürzbach.

Der TVN ist bereits am heutigen Mittwoch wieder im Einsatz. Um 19.30 Uhr empfängt die Mannschaft von Trainer Christian Schöller in der Würzbachhalle in einem Nachholspiel den Ligaelften TV Merchweiler.

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