Fußball-Regionalliga FC Homburg: Pleite trotz Blitzstart

Homburg/Offenbach · Der Fußball-Regionalligist hat im zehnten Spiel unter seinem neuen Trainer Timo Wenzel die erste Niederlage kassiert. Beim Tabellenzweiten Kickers Offenbach unterlagen die Grün-Weißen am Dienstagabend trotz 2:0-Führung noch mit 2:3.

 Der Homburger Torschütze Patrick Dulleck (links) und sein Teamkollege Philipp Hoffmann (rechts) sind hier ganz eng am Offenbacher Mathias Fetsch dran. In der 86. Minute standen die Saarpfälzer dann aber zu weit weg von ihren Gegenspielern. So erzielten die Hessen kurz vor Schluss noch das entscheidende Tor zum 3:2.

Der Homburger Torschütze Patrick Dulleck (links) und sein Teamkollege Philipp Hoffmann (rechts) sind hier ganz eng am Offenbacher Mathias Fetsch dran. In der 86. Minute standen die Saarpfälzer dann aber zu weit weg von ihren Gegenspielern. So erzielten die Hessen kurz vor Schluss noch das entscheidende Tor zum 3:2.

Foto: Markus Hagen

Die Serie ist gerissen. Nach neun Spielen ohne Niederlage ist Fußball-Regionalligist FC Homburg erstmals unter seinem neuen Trainer Timo Wenzel als Verlierer vom Platz gegangen. Am Dienstagabend unterlagen die Grün-Weißen beim Tabellenzweiten Kickers Offenbach knapp mit 2:3 (2:2). Und das obwohl die Saarpfälzer einen Blitzstart in die Partie hingelegt hatten. Bereits nach etwas mehr als einer Viertelstunde lagen die Gäste im Stadion am Bieberer Berg mit 2:0 vorne. Umso größer war die Enttäuschung, dass es für den FCH am Ende nicht einmal für einen Punkt reichte.

„Sehr ärgerlich, wie schnell wir den schönen Vorsprung aus der Hand gegeben haben. Das Spiel dürfen wir nie verlieren“, klagte Wenzel nach der Partie. Doch der Übungsleiter hatte in den 90 Minuten auch viel Positives gesehen: „Die Leistung hat gepasst, so wie in den letzten Wochen auch – man hat keinen Unterschied zu Offenbach gesehen. Aber wir haben heute Lehrgeld bezahlt“, meinte Wenzel. Stolz betonte der FCH-Trainer, dass seine Jungs „bis zum Schluss alles versucht“ hätten. „Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Einen Zähler hätten wir mindestens mitnehmen können.“

Offenbach begann stark, hatte in der Anfangsphase mehrere kleinere Chancen. „Den Anfang haben wir ein wenig verschlafen“, räumte Wenzel ein, der seine Startelf gegenüber dem letzten Heimspiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach (2:1) auf einer Position geändert hatte. Für Philipp Schuck (muskuläre Probleme) spielte Mart Ristl als rechter Außenverteidiger.

Das 1:0 von Patrick Dulleck durch einen Flachschuss aus 15 Metern (14. Minute) nahm den zu Beginn massiv drückenden Hausherren erst einmal den Wind aus den Segeln. Patrick Lienhard legte per Kopf sogar das 2:0 nach. Dulleck hatte die Vorarbeit geleistet. „Der Trainer schenkt mir das Vertrauen, und ich versuche, ihm das zurückzuzahlen“, sagte der 31-Jährige: „Ich glaube, ich kann für die ganze Mannschaft spreche, wenn ich sage, dass es jedem einen Riesenspaß macht im Moment. Dass wir eine geile Mannschaft sind, sieht man einfach.“

Allerdings verspielte die „geile Mannschaf“ die Führung. „Wir haben uns zum Teil selbst geschlagen, wenn man sich die Tore anschaut. Daraus müssen wir lernen“, forderte Dulleck. Denn der Vorsprung hielt nicht lange. Zunächst ließen Luca Plattenhardt und Ivan Sachanenko Serkan Firat zu viel Platz und der Offenbacher köpfte den Ball zum Anschluss ins Netz (23. Minute). Und dann leistete sich auch noch der 20 Jahre alte Jannis Reuss einen groben Patzer: Sein missglückter Rückpass auf den bis dahin kaum beschäftigten FCH-Torwart David Salfeld bedeutete den Ausgleich. Davud Tuma erlief den Ball und markierte das 2:2 (26.). Binnen drei Minuten hatte Homburg eine Zwei-Tore-Führung aus der Hand gegeben. Nach der fulminanten ersten halben Stunde beruhigte sich das Spiel etwas. Lediglich der Offenbacher Matthias Fetsch (36.) brachte das Tor der Grün-Weißen vor dem Seitenwechsel noch einmal in Gefahr.

Auch nach der Pause waren Torchancen bis auf eine Gelegenheit von Firat (51.) zunächst Mangelware. Beide Teams neutralisierten sich lange im Mittelfeld. „Es war eigentlich ein typisches Unentschieden-Spiel“, stellte FCH-Außenverteidiger Mart Ristl fest. In der 78. Minute tat sich für die Saarpfälzer dann aber doch noch eine Gelegenheit zum dritten Treffer auf. Der zur Pause für den verletzten Thomas Gösweiner eingewechselte Damjan Marceta wurde vor dem Offernbacher Tor so eben noch von Malte Karbstein vom Ball getrennt. Und statt in Führung zu gehen lag der FCH kurz darauf zurück. Nach einer Ecke von Firat stand die Homburger Hintermannschaft nur Spalier als Tunay Deniz aus kurzer Distanz den entscheidenden Treffer setzte.

„Wir freuen uns über die drei Punkte, aber es war ein schwer erkämpfter Sieg gegen einen starken Gegner“, meinte Kickers-Trainer Sreto Ristic nach der Partie, während Wenzel sich von seinem Team in der zweiten Halbzeit mehr Mut gewünscht hätte. „Einfach mal aus der zweiten Reihe abschließen. Das hat mir gefehlt“, monierte der Homburger Übungsleiter, der darüber hinaus die „fehlende Cleverness“ seiner Elf nach der 2:0-Führung beklagte. Viel Zeit, die Pleite beim Spitzenteam sacken zu lassen, haben die Homburger nicht. Schon am Samstag um 14 Uhr empfängt der FCH die U21 der TSG Hoffenheim im Waldstadion.

Dass die erste Pleite unter seiner Regie in den Köpfen der Spieler für Verunsicherung sorgen könnte, glaubt Wenzel nicht: „Das wirft uns nicht um. Wir schauen nach vorne.“

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