Rheinland-Pfalz Krankenhäuser im Land sehen sich für die Pandemie gut gerüstet

Mainz · In Rheinland-Pfalz stehen aktuell 1400 Betten samt Pflegekräften für die Betreuung von Intensivpatienten bereit. Neun Prozent werden aktuell von Covid-Kranken belegt.

(dpa) Die Krankenhausgesellschaft und das Gesundheitsministerium sehen die Kliniken in Rheinland-Pfalz gut gerüstet für den Fall, dass die Zahl der Covid-19-Patienten weiter steigen sollte. „Die Krankenhäuser sind auf jeden Fall besser vorbereitet auf die Corona-Entwicklung als im Frühjahr. Sie hatten Zeit, ihre Einsatzpläne und Infrastruktur anzupassen“, sagte der Vorsitzende der Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz (KGRP), Bernd Decker, der Deutschen Presse-Agentur. Mit Blick auf den intensivmedizinischen Bereich erklärte Decker, der Engpass sei nicht die Zahl der Intensivbetten oder Beatmungsgeräte, die es in Rheinland-Pfalz gebe. Sorge bereite ihm eher die Entwicklung beim Personal.

„Man darf eines nicht vergessen: Auch unsere Mitarbeiter können sich anstecken. Das kann man heute noch nicht abschätzen, ob das zu einem Problem werden wird“, sagte Decker, der auch Geschäftsführer der Trägergesellschaft Süd-West des Deutschen Roten Kreuzes mit Sitz in Mainz ist. Sollten die Patientenzahlen in der Intensivpflege stark zulegen, müsse über ein Instrument nachgedacht werden, das bereits im Frühjahr eingesetzt worden sei, um die Personalsituation zu entspannen: den Aufschub aller planbaren Operationen. Die KGRP vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von 100 Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz.

Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) erklärte, die Kliniken in Rheinland-Pfalz verzeichneten aktuell einen Höchststand an Covid-19-Patienten. Der Anteil der beatmungspflichtigen Patienten sei noch verhältnismäßig gering und liege deutlich unter den Zahlen im Frühjahr. „Die Krankenhäuser sind insgesamt gut vorbereitet – dennoch gilt es, die Infektionsdynamik erheblich zu verlangsamen, um eine Überforderung des Gesundheitssystems zu vermeiden“, sagte sie.

Die Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz halten derzeit nach Angaben des Gesundheitsministeriums nach einem deutlichen Aufbau in den vergangenen Monaten über 1600 Intensivbetten vor. „Davon sind über 1400 Intensivbetten auch tatsächlich aktuell betriebsbereit, das heißt, dass zum Beispiel auch das entsprechende Personal verfügbar ist“, teilte das Ministeriums mit. Diese Zahl könne sich täglich ändern. Zudem sei beim Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) von den Krankenhäusern eine Notreserve von über 500 Intensivbetten gemeldet, die innerhalb von sieben Tagen in Betrieb gehen könne.

Laut DIVI-Register sind aktuell fast 500 Intensivbetten in Rheinland-Pfalz frei gemeldet und stehen zur sofortigen intensivmedizinischen Behandlung von Covid-19-Patienten zur Verfügung. Von den 1392 aufgeführten Betten werden neun Prozent von Corona-Patienten belegt (82 Personen). Davon werden 47 beamtet.

(dpa)
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