Vier Stunden Spaß mit der NKV Friedrichsthal Gute Laune nonstop mit Power-Zwillingen und frechen Früchtchen

Friedrichsthal · Die Narrhalla war bei der ersten Kappensitzung der Narrenzunft Katholischer Vereine (NKV) Friedrichsthal nicht ganz ausverkauft. Das tat jedoch der Stimmung der Faasebooze im Rathaus-Festsaal keinen Abbruch.

 Die Power-Zwillinge Amelie und Lia Baumgärtner zeigten eine Tanz-Hommage an Pippi Langstrumpf.

Die Power-Zwillinge Amelie und Lia Baumgärtner zeigten eine Tanz-Hommage an Pippi Langstrumpf.

Foto: Stefan Bohlander

Das erlebt man selten: Bereits nach der ersten Nummer des Abends rufen die Närrinnen und Narren lauthals: „Zugabe! Zugabe!“ Schade, dass da die Narrhalla nicht ganz ausverkauft ist. Doch das macht auch nichts, da die rund 80 Friedrichsthaler Faasendbooze ausreichen, den Festsaal des Rathauses zum Beben zu bringen. Es ist die erste Kappensitzung der NKV, und die wird beklatscht, bejubelt und beschunkelt von den Karnevalisten, die sich unter anderem als Piraten, Mexikaner oder gar als Erdbeere verboozt haben.

Tänzerische Einlagen der Närrischen Frauen

Besagten Einstieg ins rund vierstündige Programm bilden die Närrischen Frauen. Die wirbeln mit ihren tänzerischen Einlagen und zu Melodien wie „Regenbogenfarben“ von Kerstin Ott oder „Eins Kann Mir Keiner“ von Geier Sturzflug über die Bühne. Später tun ihnen das Wirbeln noch die Junioren nach, die wie ein Uhrwerk ineinandergreifen und auch den einen oder anderen Flic Flac folgen lassen. Da bleibt Elferratspräsident Pascal Westerbeck nichts anderes, als ein dreifach donnerndes „Alleh Hopp“ in den Friedrichsthaler Nachthimmel zu schicken und festzustellen: „Und wieder ist eine Zugabe erwünscht.“

Wo getanzt wird, ist auch die Aktivengarde nicht weit, und so überzeugt diese restlos mit rot-weißen Formationen, in deren Begleitlied es passenderweise „Reißt die Wände ein“ heißt. Emotional wird es bei den „Power-Zwillingen“, wie Amelie und Lia Baumgärtner angekündigt werden. Denn der im vergangenen Jahr verstorbene Vorsitzende Wolfgang Molter habe „immer an sie geglaubt“. Die Mädchen danken es Molter und auch den Närrinnen und Narren, indem sie das Wort „Power“ mehr als wörtlich nehmen und mit ihrer Tanz-Hommage an Pippi Langstrumpf eine mit Höhepunkten und gespickte Choreografie auf die Bühne fetzen. Da gehen die Beine hoch und runter im Sekundentakt, Flic Flacs werden im Dutzend geschlagen und sowohl auf den Händen als auch auf der Tanzpartnerin wird gestanden und dabei das Taktgefühl nie verloren.

Karnevalistischer Nachwuchs überzeugt

Dass der karnevalistische Nachwuchs bei der NKV intakt ist, zeigen auch die frechen Früchtchen Helena Kuhn und Leonie Bungert. In ihren Auftritt bauen sie aktuelle Themen wie Klimaprotestler oder Smartphone-Nutzung von Älteren ein, aber auch Zeitloses wie - na klar - Liebeskummer. „Ich werde aus der männlichen Fraktion einfach nicht schlau“, sagt die eine. Die andere rät: „Du musst denken wie ein Bub!“ Darauf die erste: „Hä?“, worauf Nummer zwei kontert: „Genau, das ist schon mal gudd.“ Zwischendurch geht es auch mal um einen Tiktok-Tanz, was den beiden nicht schwerfällt nachzumachen, da sie auch in der Aktivengarde tanzen, und um Jugendsünden der Mutter, die seinerzeit einen Ausflug in die Szenekneipe „Paradise“ machte - damals ging das noch, ohne dass immer gefilmt wurde.

Gast-Auftritte befreundeter Vereine

Weitere Bütt-Unterstützung leisten befreundete Vereine. So kündigt der Elferratspräsident das „Urgestein der saarländischen Fastnacht“ an: Arno Mager von den Grünen Nelken aus Dudweiler. Der grantelt sich als „Nörgelnder Rentner“ durch sein Programm, erzählt davon, dass er sich mit Technik befasst habe und darüber, dass sich Frauen nicht verfahren, sondern neue Gebiete entdecken. Eva Zimmer von den Roten Funken aus Neunkirchen lästert als Lehrerin „Frau Duden“ über ihre Schüler, und auch Vorgesetzte kriegen ihr Fett weg. Viele weitere karnevalistische Höhepunkte folgen noch, etwa immer wieder die auflockernden Schunkler von Uwe Nagel. Als Finale gibt es eine musikalische Ehrung an Wolfgang Molter.

Als weitere Veranstaltung steht noch der Kindermaskenball am Sonntag, 19. Februar, 15 Uhr, ebenfalls im Rathaus an. Die NKV Friedrichsthal nimmt auch am Umzug teil, der sich am Samstag, 18. Februar, endlich wieder durch die kleinste Stadt des Saarlandes schlängelt. www.nkv-friedrichsthal.de

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