Staatsschutz ermittelt Mann bespuckt Mädchen in Saarbahn und zeigt den Hitlergruß

Update | Saarbrücken · Schockierende Bilder aus der Saarbahn in Saarbrücken: Dort hat am Freitagabend ein Mann ein schwarzes Mädchen angespuckt. Auf eine rassistische Tirade in der Bahn folgte nach Aussteigen der Hitlergruß. Ein Video von der Tat kursiert aktuell in sozialen Medien. Vertreter aus der Politik zeigten sich am Mittwoch entsetzt über die Tat.

Vorfall in Saarbahn in Saarbrücken - Mann bespuckt schwarzes Mädchen
Foto: dpa/Fabian Strauch

Das Landespolizeipräsidium bestätigte den Vorfall unserer Zeitung am Dienstagmorgen. Der 37-jährige Mann habe am Freitagabend in der Saarbahn zwischen dem Hauptbahnhof und der Haltestelle Trierer Straße ein schwarzes, 16-jähriges Mädchen angespuckt, danach weiter in der Bahn gepöbelt und auch die Begleiter des Mädchens beleidigt. Beim Aussteigen soll der Mann dann den Hitlergruß gezeigt haben.

Wie die Polizei mitteilte, sei der Mann bereits vor dem Vorfall polizeibekannt gewesen. Allerdings nicht aufgrund ähnlicher Taten, sondern aufgrund von Rauschgiftdelikten. Schon kurz nach dem Vorfall konnte der 37-Jährige von Polizisten der Inspektion Saarbrücken-Stadt aufgegriffen werden. Aufgrund der Art der Tat ermittelt in der Sache jetzt der Staatsschutz.

Über das Wochenende hat sich ein Video, das Teile der Tat zu zeigen scheint, in den sozialen Medien verbreitet. Im Video zu sehen sind ein Mann sowie zwei Begleiterinnen, die mit einigen Metern Abstand gefilmt werden. Der Mann und seine Begleiterin diskutieren laut und tragen ihre Masken unter dem Kinn. Der Mann pöbelt lauthals, wirft mit rassistischen Beleidigungen um sich und wird offenbar von seiner Begleiterin zurückgehalten, die ihn anschreit, dass er keine Kinder anspucken dürfe.

Der Mann im Video rechtfertigt die Tat damit, dass das Kind Ausländerin sei. Dass Deutschland den Deutschen gehöre und Ausländer hier nichts zu suchen haben, sind nur einige der Parolen, die der Mann durch die Bahn schreit.

Als die Gruppe an der Haltestelle Trierer Straße die Bahn verlässt, ist in dem Video noch zu sehen, wie der Mann einen Streit mit drei Jugendlichen vor der Bahn anfängt und einen von ihnen in Richtung Bahn schubst. Erneut geht seine Begleitung dazwischen und hält den Mann zurück, der den Jugendlichen dann den Hitlergruß zeigt und mehrfach „Sieg Heil“ schreit.

Die direktgewählte SPD-Bundestagsabgeordnete Josephine Ortleb, die in Saarbrücken geboren wurde und deren Wahlkreis die Stadt Saarbrücken beinhaltet, verurteilt das Geschehen auf Twitter aufs Schärfste. Sie sei „entsetzt und angewidert über den rassistischen Übergriff in ihrem Wahlkreis.“

Auch Saar-SPD-Generalsekretär und Bundestagsabgeordneter Christian Petry verurteilte die Attacke in einer Mitteilung am Mittwochabend. Der Vorfall dürfe auf keinen Fall bagatellisiert werden: „Hier muss die ganze Härte des Gesetzes angewandt werden.“ Der Staat könne jetzt beweisen, dass er nicht auf dem rechten Auge blind ist, so Petry weiter. „Das Strafgesetzbuch ermöglicht scharfe Sanktionen gegen derartige widerwärtige Anfeindungen. Wir sind allesamt gefordert, solchen ideologisch verblendeten Menschen die Stirn zu bieten“, erklärte der Saar-SPD-Generalsekretär. „Fremdenfeindlichkeit und Rassismus haben bei uns keine Chance“, so Petry abschließend.

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