Stress in Heusweiler Kneipengast prügelt Bedienung – anschließend geht Stress auf Polizeiwache weiter

Heusweiler · Zuerst Stress in einer Heusweiler Kneipe, dann Lügen in der Wohnung und zuletzt massive Probleme auf der Polizeiwache. Jetzt haben vier Beschuldigte aus Riegelsberg zahlreiche Verfahren am Hals.

 Ermittlungen der Polizei werden von Männern massiv gestört. (Symbolbild)

Ermittlungen der Polizei werden von Männern massiv gestört. (Symbolbild)

Foto: dpa/Fabian Strauch

Die Zeche prellen: Das wollten unliebsame Gäste eines Lokals in Heusweiler am Samstagabend, 27. November. Und als das der Bedienung nicht passte, bekam sie den Zorn schmerzhaft zu spüren. Doch damit sollte die ganze Sache noch nicht erledigt sein, wie ein Sprecher der Völklinger Polizei berichtet.

Dies soll sich nach bisherigem Ermittlungsstand zugetragen haben: Demnach begann der ganze Klamauk gegen 22 Uhr. Zwei Männer (39/45) und eine Frau (45) hatten offensichtlich genug getrunken und wollten die Kneipe verlassen. Dabei hatten sie nicht die Absicht, ihre Rechnung zu begleichen.

Die 30 Jahre alte Bedienung wollte dies den Dreien nicht durchgehen lassen. Das nahm der 45-Jährige zum Anlass, ihr mit der Faust eine zu verpassen. Dann zahlten sie doch noch, verließen die Gaststätte und fuhren mit ihrem Peugeot davon. Am Steuer: die 46-Jährige.

Eine Kollegin der Verletzten alarmierte daraufhin die Polizei. Die machte sich nach Riegelsberg auf, wo sie den Wagen vor dem Haus des 39-Jährigen fand. Drinnen saßen beisammen die Kneipengänger plus eine 36-Jährige. Diese sollte im weiteren Verlauf ebenfalls noch eine unrühmliche Rolle spielen.

Sogleich merkten die Beamten, dass die Fahrerin zu tief ins Glas geschaut hatte. Ein Test vor Ort bestätigte: ein Promille – zu viel, um sich in diesem Zustand ans Steuer zu setzen. Prompt sprang ihr die 36 Jahre alte Frau zur Seite. Die erklärte, gefahren zu sein. Die beiden Männer stimmten ihr zu: Ja, nicht die Betrunkene hätte sie nach Hause kutschiert, sondern die Jüngste im Bunde.

Die Ermittler erkannten: Das war eine reine Schutzbehauptung. Dennoch blieben allesamt bei diesem Lügenkonstrukt. Deshalb ging’s ab zur Wache, wo das Schauspiel fortgesetzt wurde.

Die Männer scherten sich gar wenig um Corona-Schutz und verzichteten auf eine Maske. Auch mehrmalige Hinweise der Polizisten sollen sie nicht vom Gegenteil überzeugt haben. Sie störten massiv und aggressiv die Vernehmung. Die Ermittler forderten sie mehrfach auf, nach draußen zu gehen. Das interessierte sie offensichtlich nicht. So musste die Polizei die Männer rausschaffen. Das alles zog sich bis nach Mitternacht hin.

Die Liste der Strafverfahren ist nun lang:

  • Körperverletzung wegen des Faustschlags auf die Angestellte in der Heusweiler Kneipe.
  • Außerdem müssen sich die Männer wegen des Verstoßes gegen die Corona-Regeln verantworten.
  • Wegen der Trunkenheitsfahrt soll die 46-Jährige belangt werden.
  • Weil auch noch gelogen wurde, was die Fahrt betrifft, geht’s in einem weiteren Verfahren noch um Strafvereitelung.

Die Attackierte kam übrigens mit leichten Blessuren davon.

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