Ski-WM Rebensburg holt erstes Edelmetall

Are · Mit ihrem zweiten Platz im Riesenslalom erlöst die 29-Jährige das deutsche Team.

 Viktoria Rebensburg präsentiert ihre Silbermedaille.

Viktoria Rebensburg präsentiert ihre Silbermedaille.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Viktoria Rebensburg hat bei der Ski-WM von Are ein silbernes Happy End gefeiert. Die Sportlerin vom Tegernsee war gestern im Riesenslalom nur von der Slowakin Petra Vlhova zu schlagen und holte damit die zweite WM-Medaille ihrer Karriere. Zugleich ließ die routinierte Athletin das von Verletzungen und Hundertstelpech gebeutelte deutsche Skiteam mit dem ersten Edelmetall bei diesen Titelkämpfen in Schweden aufatmen. Dritte wurde Topfavoritin und Olympiasiegerin Mikaela Shiffrin aus den USA.

Rebensburg fehlten bei schwierigen Bedingungen mit Wind und weichem Schnee 0,14 Sekunden auf ihren ersten Weltmeistertitel und den größten Erfolg seit dem Olympiasieg 2010. Womöglich war der Auftritt nun sogar ihr letzter bei einer Weltmeisterschaft. Eine Fortsetzung der von zwei Olympia-Medaillen und nun zweimal WM-Edelmetall geprägten Karriere bis Cortina d‘Ampezzo 2021 ist nicht gesichert.

Die 29-Jährige hatte nach dem ersten Durchgang geführt. Den Vorsprung brachte sie im finalen Lauf dann aber trotz mehr als einer halben Sekunde Vorsprung bei der letzten Zwischenzeit nicht ganz ins Ziel. Letzte Weltmeisterin aus Deutschland bleibt damit Maria Höfl-Riesch. Sie holte 2013 Gold in der Kombination. Den letzten WM-Titel im Riesenslalom gewann Kathrin Hölzl 2009 in Val d‘Isère.

„Ich hatte ein ganz gutes Gefühl beim Fahren, dass ich einen ganz guten Zug drauf habe und dass ich die Schwünge ganz gut getroffen habe“, sagte Rebensburg nach Lauf eins. „Von dem her bin ich wirklich happy.“ Der Gemütszustand dürfte bei Rebensburg nach Überwindung der ersten Enttäuschung nun noch länger anhalten, auch wenn es für den ganz großen Triumph nicht reichte. Sie wäre nach Hölzl 2009, Maria Epple 1978 und Ossi Reichert 1956 die vierte deutsche Riesenslalom-Weltmeisterin gewesen. Die Medaille aber ist ein erlösender Erfolg, vor allem nach dem so bitteren Start in diese Weltmeisterschaften: Im Super-G hatte sie eine Medaille noch um 0,02 Sekunden verpasst und war wie schon vor einem Jahr beim olympischen Riesenslalom von Pyeongchang unglückliche Vierte geworden. Nun aber unterstrich die Fahrerin vom SC Kreuth, dass sie rechtzeitig zum Saisonhöhepunkt bereit sein kann – und das nach einem bislang holprigen Weltcup-Winter ohne Sieg. Rebensburg war sogar zweimal in ihrer besten Disziplin ausgeschieden.

Einen Tag nach Silber von Viktoria Rebensburg will Stefan Luitz am Freitag (14.15/17.45 Uhr/ZDF und Eurosport) im Riesenslalom für die zweite deutsche Medaille bei der Ski-WM in Are sorgen. Der 26-Jährige zählt zu den Kandidaten für einen Podestplatz.

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