Quantensprung in der Jugendarbeit

Neunkirchen · Eine der fünf Säulen in der Vereinsarbeit der SV Elversberg ist die Nachwuchsförderung. Nun steht der Verein kurz vor dem Durchbruch – die Anerkennung als Nachwuchsleistungszentrum des DFB winkt.

 Fußball-Training an der Ganztags-Gemeinschaftsschule in Neunkirchen. Dort und am Neunkircher Krebsberg-Gymnasium will die SV Elversberg Talente ausbilden und umsorgen. Foto: Lehmann

Fußball-Training an der Ganztags-Gemeinschaftsschule in Neunkirchen. Dort und am Neunkircher Krebsberg-Gymnasium will die SV Elversberg Talente ausbilden und umsorgen. Foto: Lehmann

Foto: Lehmann

Vor dreieinhalb Jahren wurde bei der SV Elversberg ein Grundsatzbeschluss gefasst. Alle Kraft und alle finanziellen Mittel sollten nicht mehr ausschließlich in die Profis der ersten Mannschaft fließen, sondern auf fünf Säulen aufgeteilt werden. Profimannschaft, Infrastruktur, Markenaufbau und Image-Förderung, Professionalisierung sportlicher Kompetenzen und die Nachwuchsförderung.

Seitdem hat sich einiges getan. Die größten Säulen sind das Stadion an der Kaiserlinde, das zu einer Arena umgebaut wird, und die Nachwuchsabteilung, die mit hoher Wahrscheinlichkeit 2015 vom Deutschen Fußballbund (DFB) als Nachwuchs-Leistungs-Zentrum (NLZ) anerkannt wird. "Wir werden bis 31. Dezember alle vom DFB gestellten Anforderungen erfüllt haben. Wir arbeiten seit einem Jahr akribisch an der Umsetzung", sagt Thomas Immand, der sich um den Aufbau des NLZ kümmert.

Im kommenden Jahr - den Zeitpunkt legt der DFB fest - überprüft der DFB alle Maßnahmen der SVE zur Erfüllung der Anforderungen und entscheidet danach, ob das NLZ der SVE anerkannt wird. Einen Mosaikstein hat die SVE am Freitag dazubekommen. SVE-Geschäftsführer Swen Hoffmann unterschrieb mit Rainer Stein-Bastuck, dem Schulleiter des Gymnasiums am Krebsberg in Neunkirchen , und Franz Josef Schumann, dem Präsidenten des Saarländischen Fußballverbandes, Kooperationsverträge zwischen Schule, Verband und Verein. Ab dem kommenden Schuljahr werden die Schulkinder in zwei zusätzlichen Doppelstunden pro Woche Fußball trainieren.

"Wir stimmen die Trainingseinheiten in der Schule genau mit den Einheiten im Verein ab. Wir arbeiten sehr intensiv zusammen", erklärt Nico Weißmann, Ex-Profi beim 1. FC Saarbrücken , der mittlerweile Lehrer am Krebsberg ist und mit Lehrer Eric Planta (beide lizenzierte DFB-Trainer) das Training der Schüler übernimmt. Neben dem Gymnasium hat die SVE auch einen Kooperationsvertrag mit der Ganztags-Gemeinschaftsschule in Neunkirchen , wo die Schülerinnen und Schüler ebenfalls das große Fußball-Programm mit vielen Einheiten pro Woche durch lizenzierte Trainer und Lehrer bekommen. "Wenn ein Spieler in der U12 zur SVE kommt und bis zur U19 bei uns bleibt, hat er in dieser Zeit 600 Stunden mehr Training als in einem normalen Verein mit zwei Trainingstagen pro Woche", erklärt Peter Eiden, Jugendkoordinator der SVE.

Die Kinder- und Jugendlichen erfahren quasi eine Rundum-Betreuung. Ob der Besuch beim Zahnarzt, beim Friseur oder die Betreuung bei Hausaufgaben oder Hilfen im Alltag - die SVE kümmert sich auch außerhalb des Platzes. "Wir betreuen unsere jungen Spieler, bis sie erwachsen sind. Wer den Sprung in den Profibereich nicht schafft, hat einen Schulabschluss, kann studieren gehen oder hat eine berufliche Ausbildungsmöglichkeit, um die wir uns auch kümmern", erklärt Thomas Immand. In Zusammenarbeit mit dem Christlichen Jugenddorf in Homburg sollen künftig auch Wohnungsmöglichkeiten für den Nachwuchs entstehen. "Wir haben schon viele Anfragen von außerhalb des Saarlandes. Für diese Kinder und Jugendlichen wollen wir Wohnmöglichkeiten schaffen", sagt Immand.

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Auf Einen BlickZum Auftakt der Rückrunde in der Regionaliga muss die SV Elversberg am Samstag um 14 Uhr zum FC Nöttingen. SVE-Trainer Willi Kronhardt warnt: "Nöttingen hat einen extrem kleinen Platz und spielt mit fünf Abwehrspielern, vier Mittelfeldspielern und einem Stürmer. Es wird ein Geduldsspiel", sagt Kronhardt, der auf Jeremy Karikari (Muskelfaserriss) verzichten muss. Die Leistungsträger sind fit und haben die defensiven Umstände in Nöttingen trainiert. "Wir haben im Training die Situationen nachgestellt. Wir wissen, wie wir spielen müssen", sagt Kronhardt. leh

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