Kindermann fordert Kontrollstatistik für Medaillen-Gewinner

Peking. Der deutsche Olympia-Teamarzt Wilfried Kindermann (Saarbrücken, Foto: dpa) hat vorgeschlagen, eine Statistik über die Anzahl der Doping-Kontrollen jedes Medaillengewinners vor und bei den Olympischen Spielen zu erstellen. "Das wäre auch ein gewisser Schutz für die Athleten", sagte der Mediziner am Freitag

Peking. Der deutsche Olympia-Teamarzt Wilfried Kindermann (Saarbrücken, Foto: dpa) hat vorgeschlagen, eine Statistik über die Anzahl der Doping-Kontrollen jedes Medaillengewinners vor und bei den Olympischen Spielen zu erstellen. "Das wäre auch ein gewisser Schutz für die Athleten", sagte der Mediziner am Freitag. "Wir sprechen ja häufig von schmutzigen Lorbeeren, weil man nicht glaubt, dass bestimmte Leistungen unter normalen Bedingungen möglich wären." Es gebe aber immer wieder Jahrhunderttalente, die saubere Spitzenleistungen schaffen, betonte Kindermann. Zugleich widersprach der 67-Jährige dem IOC-Präsidenten Jacques Rogge, der bei den Sommerspielen mit 30 bis 40 positiven Doping-Tests rechnet. "Ich halte die Zahl für zu hoch gegriffen", meinte er. "Die Athleten, die dopen wollen, tun es so, dass sie hier nicht erwischt werden."

Insgesamt werden in Peking rund 4500 Tests vorgenommen - so viele wie noch nie. Kindermann begrüßte die Offensive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). "Mit den zahlreichen Kontrollen hat sich das Risiko für diejenigen, die dopen wollen, immerhin erhöht. So gesehen ist das sicherlich ein wichtiger Schritt." dpa

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