Fünf unwiderstehliche Minuten

Saarlouis. Beim 35:27 (16:16)-Sieg des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis am Samstag gegen die HSG Frankfurt Rhein/Main waren es vor allem vier Personen, die wesentlichen Anteil am Heimerfolg hatten

 War am Samstag gegen Frankfurt kaum zu stoppen: Daniel Fontaine, rechts, warf für die HG Saarlouis insgesamt zehn Tore. Foto: Ruppenthal

War am Samstag gegen Frankfurt kaum zu stoppen: Daniel Fontaine, rechts, warf für die HG Saarlouis insgesamt zehn Tore. Foto: Ruppenthal

Saarlouis. Beim 35:27 (16:16)-Sieg des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis am Samstag gegen die HSG Frankfurt Rhein/Main waren es vor allem vier Personen, die wesentlichen Anteil am Heimerfolg hatten. Allen voran Rückraum-Bomber Daniel Fontaine (insgesamt zehn Tore), Torwart Jan Peveling, Siebenmeter-Schütze Andre Lohrbach (neun Tore, davon fünf von der Linie) - und nicht zuletzt Trainer Andre Gulbicki, der die Mannschaft nach einer dürftigen ersten Hälfte wachrüttelte."In der Halbzeit haben wir ein etwas lautes Gespräch gehabt", ließ Gulbicki bei der Pressekonferenz durchblicken, was in der Kabine vor sich ging, "Mir fehlte einfach die Anspannung und die Aggressivität in der Deckung. Und das kann ich als Trainer nicht akzeptieren." Es dauerte zwar bis zur Mitte der zweiten Halbzeit, aber dann setzten die Spieler endlich das um, was ihnen ihr Trainer in der Pause "zugeflüstert" hatte.

Die spielentscheidende Phase zwischen der 43. und der 48. Minute leiteten dabei die Gäste mit einem Tor von Philipp Botzenhardt zur 24:23-Führung ein. Den direkten Gegenzug ballerte Daniel Fontaine in unnachahmlicher Manier aus gefühlten zwei Metern Sprunghöhe zum 24:24-Ausgleich in die Maschen - und stachelte damit nicht nur die 1320 Zuschauer in der Stadtgartenhalle an, sondern auch den während des Spiels zum Selbstdarsteller mutierten Gäste-Schlussmann Thomas Bauer. Der schaltete sich angesichts der Unterzahl-Situation geradezu theatralisch in den darauf folgenden Angriff seiner Mannschaft ein - vergebens. Auch, weil sich sein Gegenüber Jan Peveling nur auf das Sportliche konzentrierte und durch zwei bärenstarke Paraden gegen Patrick Mayr und Botzenhardt jeweils im Eins-gegen-Eins eine erneute Frankfurter Führung verhinderte.

Den Gegenzug nach der zweiten "Peve"-Glanztat konnte Frankfurt unter dem ohrenbetäubenden Getöse des Saarlouiser Publikums nur mit einem Foul stoppen - Siebenmeter. Andre Lohrbach, der nach einem Fehlversuch des eher schwachen Kapitäns Danijel Grgic die Verantwortung von der Linie übernahm, verwandelte sicher zum 25:24. Mit einer 4:0-Serie konnten sich die Hausherren erstmals absetzen und läuteten zwölf Minuten vor dem Ende beim Stand von 29:24 die Schlussoffensive ein, die das Endergebnis auf 35:27 hochschraubte.

"Am Ende ist unser Sieg vielleicht ein wenig zu hoch ausgefallen", gab Gulbicki zu und lobte den Gast für seine überraschende und sehr lange erfolgreiche taktische Umstellung: "Sie haben nicht so gespielt wie gewohnt, und wir hatten einfach Probleme, die Anspannung hochzuhalten." Der Frankfurter Trainer Konrad Bansa sah das genauso, räumte aber ein, "dass man in dieser Festung verlieren kann. Vor allem, wenn ein Daniel Fontaine nach Belieben trifft". "In dieser Festung kann man verlieren."

Frankfurts Trainer

Konrad Bansa

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