Die Sache mit den 45 Sekunden

Saarbrücken. 45 Sekunden sind nicht viel. Kaum mehr als zwei Werbespots im Fernsehen. Doch genau diese Dreiviertel-Minute sorgt in der 3. Fußball-Liga derzeit für Gesprächsstoff. Denn der VfR Aalen hat gestern gegen die Wertung des 2:3 beim 1. FC Saarbrücken schriftlich Einspruch eingelegt

 Aalener Spieler und Betreuer wollten nach dem - ihrer Meinung nach verfrühten - Schlusspfiff das Schiedsrichter-Gespann attackieren. Foto: Schlichter

Aalener Spieler und Betreuer wollten nach dem - ihrer Meinung nach verfrühten - Schlusspfiff das Schiedsrichter-Gespann attackieren. Foto: Schlichter

Saarbrücken. 45 Sekunden sind nicht viel. Kaum mehr als zwei Werbespots im Fernsehen. Doch genau diese Dreiviertel-Minute sorgt in der 3. Fußball-Liga derzeit für Gesprächsstoff. Denn der VfR Aalen hat gestern gegen die Wertung des 2:3 beim 1. FC Saarbrücken schriftlich Einspruch eingelegt. "Der Einspruch ist um 16 Uhr bei uns eingegangen", bestätigte Michael Morsch, Sprecher des Deutschen Fußball-Bundes, "das Verfahren ist jetzt bei der DFB-Gerichtsbarkeit anhängig".Zur Begründung des Einspruchs heißt es auf der Homepage des Vereins: "Videoaufnahmen belegen, dass das Schiedsrichtergespann die Partie deutlich vor Ablauf der regulären Spielzeit von 90 Minuten beendete." VfR-Trainer Ralf Hasenhüttl sprach in seiner ersten Reaktion sogar von drei Minuten, tatsächlich hat Schiedsrichter Christian Dietz aus Kronach die Partie nach 89 Minuten und 15 Sekunden beendet - so die Zeitnahme der Saarbrücker Zeitung.

"Die Uhr des Schiedsrichters ist die entscheidende", sagt Heribert Ohlmann, der Vorsitzende des Schiedsrichterausschusses das Saarländischen Fußballverbands (SFV) und zitiert aus dem Regelbuch: "Mit der Festlegung der Spielzeit trifft der Schiedsrichter eine Tatsachenentscheidung." Tatsachenentscheidungen der Unparteiischen lassen die Richter des DFB normal unangetastet. "Mit einer Entscheidung ist erst in der kommenden Woche zu rechnen", sagt DFB-Sprecher Morsch, "bis dahin werden die Vereine und der Schiedsrichter gehört." Im für den FCS schlimmsten Fall droht eine komplette Neuansetzung.

Beim 1. FC Saarbrücken sind die Reaktionen unterschiedlich. Sportdirektor Dieter Ferner meinte, "wir machen uns da keine Gedanken, schließlich haben wir keinen Fehler gemacht, für den man uns bestrafen müsste". Nico Zimmermann formulierte es drastischer: "Für mich wäre es eine Frechheit, wenn dieses Spiel wiederholt werden würde."

Auf Einen Blick

Seit Mittwoch läuft der Vorverkauf für das Halbfinale im Fußball-Saarlandpokal zwischen Saarlandligist SC Friedrichsthal und Drittligist 1. FC Saarbrücken, das am kommenden Dienstag um 18.30 Uhr im Stadion am Franzschacht ausgetragen wird. "Wir haben in den ersten 24 Stunden über 400 Karten verkauft", erklärte SCF-Abteilungsleiter Roman Kühn, "wir hoffen auf 2500 Besucher." Kühn teilte mit, dass am Dienstag ab 16 Uhr die Friedrich-Willhelm-Straße am Stadion aus Sicherheitsgründen voll gesperrt sein wird. cor

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