Wasserburg stürzt die Royals vom Thron

Saarlouis. 17 Menschen jubelten gestern Abend um viertel vor zehn, bereits eineinhalb Minuten vor Spielende. 17 Fans des TSV Wasserburg - in rot gekleidet und mit drei Trommeln angereist. Sie fingen an zu singen, zu feiern, kamen aus der Euphorie nicht heraus, als Rebecca Thoresen für den TSV Wasserburg einen ihrer beiden Freiwürfe verwandelte. Es ist das 85:70 für die Gäste aus Bayern

 Die Saarlouiserin Janina Wellers (l.) gegen die Wasserburgerin Tiffany Porter-Talbert.Foto: rup

Die Saarlouiserin Janina Wellers (l.) gegen die Wasserburgerin Tiffany Porter-Talbert.Foto: rup

Saarlouis. 17 Menschen jubelten gestern Abend um viertel vor zehn, bereits eineinhalb Minuten vor Spielende. 17 Fans des TSV Wasserburg - in rot gekleidet und mit drei Trommeln angereist. Sie fingen an zu singen, zu feiern, kamen aus der Euphorie nicht heraus, als Rebecca Thoresen für den TSV Wasserburg einen ihrer beiden Freiwürfe verwandelte. Es ist das 85:70 für die Gäste aus Bayern. Und während die 17 frenetisch grölten, standen die 1200 gelben Fans der Saarlouis Royals in der Stadtgartenhalle tapfer auf, klatschten für ihre Spielerinnen - obwohl die Royals nach der Niederlage am Sonntag (75:88) auch das zweite Playoff-Halbfinale gegen den TSV Wasserburg mit 70:88 (19:24, 26:22, 18:19, 7:23) verloren haben. Der Einzug in das Finale, die Verteidigung der deutschen Meisterschaft - alles war verloren.Dabei hatten die Royals nicht schlecht angefangen. Drei Viertel lang konnten sie dank ihrer kämpferischen Leistung mit dem breit aufgestellten Kader der Bayern mithalten. Der Knackpunkt dann in der 25. Minute: Royals-Spielerin Anja Stupar schied nach ihrem fünften Foul aus dem Spiel aus. Saarlouis Trainer René Spandauw fehlten die Alternativen auf der Bank. "Grundsätzlich haben wir sehr gut gespielt", fand der Trainer, "aber als Anjas fünftes Foul kam, war es vorbei".

Während die Gästetrainer Hans Brei und Wanda Guyton auch noch im letzten Viertel munter durchwechseln konnten, rannten auf der Saarlouiser Seite Stina Barnert, Tyresa Smith oder Petra Manakova nahezu ohne Pause weiter. Die Kondition lies nach, die Genauigkeit auch, die Sicherheit damit ebenso. Die Hoffnung auf einen Sieg rutschte immer weiter in Ferne. Die Royals kamen kaum noch zum Abschluss, vergaukelten die Bälle im letzten Viertel schon vor den Punktewürfen. Die Folge: Erst nach fünfeinhalb Minuten erzielte Shanara Hollinquest das 65:73. Erst drei Minuten später Manakovas Treffer zum 68:79.

Das Spiel war verloren, und so kam es, dass 17 Wasserburger Fans die 1200 Royals-Anhänger übertönten. Alles, was dem ehemaligen deutschen Meister aus Saarlouis jetzt noch bleibt, ist der Kampf um Platz drei, gegen den BC Marburg oder die Eisvögel aus Freiburg. cjo

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