Aldag rechnet mit dem Radsport ab und kritisiert Weltverband

Kopenhagen. Rolf Aldag (Foto: dpa) rechnet mit dem Radsport ab. Mit auffallend scharfen Worten prangerte der 43-jährige Teamchef von HTC-Highroad am Rande der WM in Kopenhagen Tendenzen wie den Drang zu neuen Superteams an und ließ am Weltverband UCI kein gutes Haar

Kopenhagen. Rolf Aldag (Foto: dpa) rechnet mit dem Radsport ab. Mit auffallend scharfen Worten prangerte der 43-jährige Teamchef von HTC-Highroad am Rande der WM in Kopenhagen Tendenzen wie den Drang zu neuen Superteams an und ließ am Weltverband UCI kein gutes Haar. "Ich habe mittlerweile ein Problem mit dem Radsport", unterstrich Aldag, der bis Saisonende bei HTC unter Vertrag steht. Dann muss der Rennstall wegen des Fehlens eines Sponsors ihre Aktivitäten einstellen. Aldag liegt ein unterschriftsreifer Vertrag als Sportmanager außerhalb des Radsports vor.Im Zentrum von Aldags Kritik steht die UCI, die ihren Sport immer globaler vermarkten will und der Fusionen wie die von Leopard und RadioShack zum Superteam RadioShack-Nissan-Trek gerade recht sein dürften. "Die politische Seite dahinter ist katastrophal", betonte Aldag und erinnerte an die, die auf der Strecke bleiben - Fahrer, Betreuer und andere Mannschaften. "Ich kann daran nichts Gutes finden", sagte der ehemalige Telekom-Fahrer - ähnlich wie jüngst bereits Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin. Nach der Zusammenlegung der Teams aus Luxemburg und den USA stehen mehrere Fahrer und Angestellte auf der Straße.

"Frustrierend" sei, dass sportliche Resultate, nachhaltige Arbeit und ein strenger Anti-Doping-Kampf - was Aldag für HTC beansprucht - nicht zählen würden. "Wir waren die Hauptattraktion bei der Tour", sagte Aldag. Dann aber wurde die Lage nach erfolgloser Sponsorensuche prekärer, "und am Ende war das der UCI scheißegal", so Aldag. dpa

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