Zwischen Trauer und Hoffnung

Saarlouis. Auf dem Saarlouiser Friedhof "Neue Welt" soll ein Gräberfeld für früh-, fehl- und totgeborene Kinder entstehen (die SZ berichtete). Sechs Künstler und Bildhauer haben nach einer Ausschreibung Entwürfe für das Gräberfeld eingereicht. Kinder, die nicht gelebt haben oder weniger als 500 Gramm wogen, sollen hier angemessen bestattet werden

 Hier auf dem Friedhof "Neue Welt" in Saarlouis soll demnächst das Gräberfeld für früh-, tot- oder fehlgeborene Kinder entstehen. Foto: Thomas Seeber

Hier auf dem Friedhof "Neue Welt" in Saarlouis soll demnächst das Gräberfeld für früh-, tot- oder fehlgeborene Kinder entstehen. Foto: Thomas Seeber

Saarlouis. Auf dem Saarlouiser Friedhof "Neue Welt" soll ein Gräberfeld für früh-, fehl- und totgeborene Kinder entstehen (die SZ berichtete). Sechs Künstler und Bildhauer haben nach einer Ausschreibung Entwürfe für das Gräberfeld eingereicht. Kinder, die nicht gelebt haben oder weniger als 500 Gramm wogen, sollen hier angemessen bestattet werden. Eltern, die ihre Kinder verloren haben, erhalten einen Ort zum Trauern. In Gemeinschaftsbestattungen an drei bis vier Terminen im Jahr sollen die winzigen Toten beerdigt werden. Bisher ist das nur in Saarbrücken möglich.

Finanziert durch Spenden

Seelsorger der beiden Saarlouiser Krankenhäuser, das Dekanat und die evangelische Kirchengemeinde Saarlouis haben gemeinsam mit der Stadt und dem Verein trauernder Eltern und Kinder im Saarland e.V. dieses Projekt in Angriff genommen, die Gestaltung wird durch Spenden finanziert. "Ein Anliegen des Vereins ist es, dass die Bestattung für die Eltern kostenfrei sein soll", erklärt Dekanatsreferent Rolf Friedsam. Das Gelände stellt die Stadt bereit, sie übernimmt auch die Gestaltung der Wege und Grünflächen.

Im Zentrum der Entwürfe steht immer das emotionale Spannungsfeld zwischen Trauer und Hoffnung der Eltern. Vorgaben waren: eine Skulptur und die Möglichkeit, Kerzen oder Blumen abzulegen; Markierungen, die auf das Datum der jeweiligen Gemeinschaftsbestattung verweisen; ein Hinweisschild, das die Funktion des Grabfeldes erläutert; eventuell die Möglichkeit, auch an früher verstorbene Kinder zu erinnern; die Gestaltung der Gesamtfläche von rund 90 Quadratmetern mit Wegen und Bepflanzung. Auch eine Sitzgelegenheit sollte eingeplant werden. Außerdem regte die Stadt an, das Grabfeld überwiegend als pflegeleichte Rasenfläche zu gestalten.

Eine Jury entscheidet

Die sieben Entwürfe stammen von sechs Künstlern und Bildhauern aus Saarlouis, Wittlich, Frankfurt und Karlsruhe. Eine neunköpfige Jury wird Mitte August entscheiden, welcher Entwurf umgesetzt wird.

Die Modelle sind bis Donnerstag, 25. August, in der Personal-Cafeteria des Klinikums St. Elisabeth ausgestellt. Zu sehen sind sie zu den Öffnungszeiten der Cafeteria montags bis freitags von sieben bis 14.30 Uhr, samstags und sonntags von sieben bis 14 Uhr sowie nach Vereinbarung mit Rolf Friedsam, Telefon (0 68 31) 7 69 95 50 oder Christiane Heipp, Tel. (0 68 31) 16 10 21

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