Zündende Idee ist die Klammer

Saarbrücken. Kommt am Ende Shakespeare dabei heraus, wenn man einer bestimmten Anzahl Affen ausreichend Schreibmaschinen zur Verfügung stellt und sie nur lange genug tippen lässt? Um dieses Gedankenexperiment dreht sich "Words, Words, Words", ein kurzes Stück des im englischsprachigen Raum sehr beliebten New Yorker Dramatikers und Komödienspezialisten David Ives

Saarbrücken. Kommt am Ende Shakespeare dabei heraus, wenn man einer bestimmten Anzahl Affen ausreichend Schreibmaschinen zur Verfügung stellt und sie nur lange genug tippen lässt? Um dieses Gedankenexperiment dreht sich "Words, Words, Words", ein kurzes Stück des im englischsprachigen Raum sehr beliebten New Yorker Dramatikers und Komödienspezialisten David Ives. Mit vier anderen leckeren Bühnenhäppchen hat Ives es unter dem Namen "All in the Timing" zu einem vergnüglichen modernen Theaterabend zusammengefasst. Gezeigt wird er nun von ACT (Anglicists' Contemporary Theatre), der englischsprachigen Theatergruppe der Universität des Saarlandes. Damit setzen die ACTivisten erstens ganz konsequent weiterhin auf ihre schon traditionelle Komödienschiene: Das Publikum soll schließlich Spaß haben. Und bleiben zweitens auch ihrem relativ neuen Konzept treu, jährlich zwei Stücke zu stemmen: zu Anfang des Jahres einen "Evening of scenes", eine Sammlung kurzer Bühnenstücke eben, und später eine geschlossene größere Inszenierung - im vergangen Jahr war dies beispielsweise Oscar Wildes Klassiker "The Importance of Being Earnest". Dreizehn Rollen galt es diesmal zu besetzen, daher wurde im November ein Casting durchgeführt mit dem Erfolg, dass ACT nun um ein halbes Dutzend neuer Mitglieder reicher ist. Regie bei "All in the Timing" führt Sven-Eric Schelhorn, 29 Jahre alt und Promotionsstudent der Bio-Informatik. Schelhorn ist im dritten Jahr dabei, hat sowohl schon mitgespielt als auch Regieassistenzen gemacht unter der künstlerischen Leiterin Laurel Loch, bei der er nun "zwei Jahre in die Lehre gegangen" ist, wie er's formuliert. Thematische Zusammenhänge sucht man bei "All in the Timing" vergebens: "The Universal Language" konfrontiert uns mit einer merkwürdigen neuen Weltsprache zur Kurierung von Stotterern, "Variations on the Death of Trotsky" lassen einen russischen Revolutionär verschiedene Tode sterben. In "Philadelphia" verzweifeln zwei junge Männer an Käse-Steak-Sandwiches und daran, dass man immer das Gegenteil verlangen muss, um das zu bekommen, was man will; und in "Sure thing" werden zwei Liebende bei der Verabredung wie in einem Quiz ausgebremst, wenn sie nicht die richtige Antwort geben. Die gemeinsame Klammer bildet - der Titel "All in the Timing" verrät's - das jedes Mal erforderliche präzise bis überraschende Timing. Sowie eine originelle Idee als Ausgangspunkt jeder Handlung. Schelhorn: "Die Stücke sind zwar sehr dialoglastig, aber schnell, voller Witz und Komik. Es macht einfach Spaß, sie zu spielen!" "Die Stücke sind zwar sehr dialoglastig, aber schnell, voller Witz und Komik. Es macht einfach Spaß, sie zu spielen!" Regisseur Sven-Eric Schelhorn

Auf einen BlickPremiere hat "All in the timing" am Freitag, 22. Januar, 19.30 Uhr in der Aula der Universität des Saarlandes. Wieder: Dienstag, 26. Januar. Karten und Infos: www.act-saarland.com

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