Wasserhaus strahlt in neuem Glanz

Steinberg · Nach einer Wanderung haben die Steinberger das von ihnen restaurierte alte Wasserhäuschen wieder in Besitz genommen. Damit das Schmuckstück wieder in neuem Glanz erstrahlt, hat der Ortsrat die Schatulle aufgemacht und Geld aus dem Ortsratsbudget gegeben.

 Stolz auf ihre Sanierung des 102 Jahre alten Wasserhäuschens sind die Steinberger. Foto: Erich Brücker

Stolz auf ihre Sanierung des 102 Jahre alten Wasserhäuschens sind die Steinberger. Foto: Erich Brücker

Steinberg. "Unser Ort verfügt nunmehr über ein ansehnlich restauriertes Kleinod, das an seiner exponierten Stelle Zeuge von über 100 Jahren Steinberger Geschichte ist", stellte Ortsvorsteher Christoph Trampert sichtlich zufrieden fest.Mit etlichen Mitbürgern stand er nach einer interessanten Wanderung durch die Gemarkung Steinberg vor dem ehemaligen Wasserhäuschen oberhalb des Friedhofs, das vor genau 102 Jahren vom Wasserwerk Steinberg 1910 erbaut worden war. Seit dieser Zeit gibt es also im Hochwaldort eine ordentliche Wasserversorgung für alle Häuser, nachdem die Menschen des Ortes bis dahin das lebensnotwendige Wasser aus zwei Brunnen im Borecken und am alten Forsthaus holen mussten. Trampert blickte in die Ortschronik, in der festgehalten war, dass am 29. August 1910 zwischen der Königlichen Forstverwaltung, vertreten durch den Oberförster Schulz zu Wadern, und der Gemeinde Steinberg, vertreten durch den Bürgermeister Theisen zu Weiskirchen und dem Ortsvorsteher Harig zu Steinberg, ein Vertrag zur Anlage einer Wasserleitung geschlossen wurde. Sichtbares Zeichen dieses Vertrages war der Bau eines Wasserwerkes, eben an dieser Stelle.

Rund 60 Jahre wurde der Ort, heute Stadtteil von Wadern, von diesem Wasserhäuschen versorgt, ehe es von einem neuen Wasserbassin direkt gegenüber abgelöst wurde. Der Zahn der Zeit begann an dem alten Häuschen zu nagen, bis vor zwei Jahren, als der Ortsrat die Wahl hatte, dem Verfall weiterhin tatenlos zuzuschauen oder eben nicht.

Es wurde aus Anlass des 100-jährigen Bestehens in die Hände gespuckt, tatkräftig ging man ans Werk, um zu retten, was noch zu retten war. "Das Ergebnis kann sich heute sehen lassen", verkündete Trampert nicht ohne Stolz. Und sein Dank galt allen Mitbürgern, die tatkräftig mitgeholfen hatten, das dem Verfall preisgegebene Gebäude in einen schmucken Zustand zu versetzen. Auch seine typische Kugel über dem Eingang hat das Häuschen wieder erhalten. Sämtliche Arbeiten erfolgten unter der Leitung von Hans-Jürgen Trampert mit Mitteln aus dem Ortsratsbudget. Materialkosten fielen in Höhe von 1200 Euro an. Dazu half Ortsratsmitglied Danny Maurer mit seinem Vater Gebhard, die beide die Malerarbeiten unentgeltlich erledigten. Ortsratsmitglied Horst Brenner spendete die Verbundsteine. Sämtliche Arbeiten wurden in Eigenleistung erbracht.

Die Fassade des Gebäudes wurde zweimal sandgestrahlt, die Tür entrostet und verzinkt, nachdem neue Scharniere angeschweißt waren. Die Gitter an den Fenstern wurden erneuert, ebenso die Front komplett neu verfugt. Dazu wurde der Eingangsbereich instand gesetzt und mit Verbundsteinen ausgelegt.

"Ein historisch zu Steinberg gehörendes Gebäude ist vor dem Verfall gerettet worden und hat jetzt gute Voraussetzungen, weitere 100 Jahre zu überstehen", so das Fazit von Trampert. Mit einem zünftigen Grillfest wurde die gelungene Restauration des Wasserhäuschens ordentlich gefeiert.

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