Von außen ist jetzt fast alles wie neu DB-Sprecher: Gaststätte im Bahnhof schließt

St. Wendel. Die Verantwortlichen bei der Deutschen Bahn (DB) haben sich offensichtlich von den Farben ihres Unternehmens inspirieren lassen, als sie das alte Bahnhofsgebäude in St. Wendel auf Vordermann bringen wollten. Der große Kasten aus den 70er-Jahren mitten in der Kreisstadt - jahrelang ein unansehnlicher Schandfleck - hat nun rot-graue Töne an der Front

 Von außen ist der Bahnhof in St. Wendel so gut wie fertig. Allerdings dauerte es länger, als anfangs geplant. Fotos: hgn (2)/dia-saar.de (Archiv)

Von außen ist der Bahnhof in St. Wendel so gut wie fertig. Allerdings dauerte es länger, als anfangs geplant. Fotos: hgn (2)/dia-saar.de (Archiv)

St. Wendel. Die Verantwortlichen bei der Deutschen Bahn (DB) haben sich offensichtlich von den Farben ihres Unternehmens inspirieren lassen, als sie das alte Bahnhofsgebäude in St. Wendel auf Vordermann bringen wollten. Der große Kasten aus den 70er-Jahren mitten in der Kreisstadt - jahrelang ein unansehnlicher Schandfleck - hat nun rot-graue Töne an der Front. Genau diese zieren auch moderne Waggons der Bahn AG. Sie lösten die mit gelben Kacheln besetzte Fassade ab. Und: Das Haus bekam an allen Seiten moderne Fenster, die, anders als zuvor, isoliert sind.Eine dicke Isolierschicht bekam der Bahnhof insgesamt. Denn bisher war das Gebäude die reinste Energieschleuder: Wärme wurde fast ungehindert nach außen weitergeleitet. Mit Dämmplatten stoppten Fachleute während ihrer Arbeiten der vergangenen Monate diese Umweltverschmutzung.

Rund 400 000 Euro investierte die Bahn. Geld, das sie vom der Bundesregierung aus dem Konjunkturpaket bekam. "Der Budget-Plan wurde eingehalten", informierte ein DB-Pressesprecher in Frankfurt/Main. Zu Beginn des Umbaus war sogar von einer halben Million die Rede (wir berichteten).

Auch wenn jetzt noch kleinere Arbeiten anstünden, würden die den Finanzrahmen nicht mehr nennenswert belasten. Der Bahnsprecher: "Eine Restfläche der Fassade kann erst bei geeigneter, trockener und frostfreier Witterung mit einem neuen Anstrich versehen werden." Das sei im Preis bereits einkalkuliert. Übrigens soll noch die Bahnhofsuhr an die Front kommen. "Wir haben uns nach einem Kostenvoranschlag entschieden, statt einer Reparatur der alten Uhr eine neue elektronische Uhr anzuschaffen. Sie wird bei der Zeitumstellung per Funksignal direkt von einer Mutteruhr aus umgestellt", ergänzte der Sprecher.

Wie vorgesehen, verschwindet der Fahrkartenschalter in der Bahnhofshalle. Voraussichtlicher Termin: Februar. Aber das hänge vom genauen Öffnungsdatum des Dienstleistungszentrums im benachbarten Rondell ab. Dieses Denkmal geschützte Gebäude lässt zurzeit die Kreisverwaltung für rund 500 000 Euro sanieren. Anschließend soll es hier Schalter unter anderem der Tourismuszentrale, des regionalen Buslinienanbieters Saar-Pfalz-Bus und der Bahn geben. Dazu noch mal der Frankfurter DB-Sprecher: "Zusätzlich zum derzeitigen Angebot im Reisezentrum gibt es Überlegungen, in den neuen Räumen das Angebot des bahneigenen Reiseveranstalters Ameropa mit aufzunehmen." Die neuen Öffnungszeiten sollten sich an denen der weiteren Anbieter orientieren. Die stehen allerdings noch nicht fest.

 ... und nachher im Rotton der Deutschen Bahn.

... und nachher im Rotton der Deutschen Bahn.

 Vorher: Der Bau aus den 70ern mit seiner alten Fassade ...

Vorher: Der Bau aus den 70ern mit seiner alten Fassade ...

Gleiches gilt für den Umbautermin der Wartehalle. Hier fehlen unter anderem behindertengerechte Zugänge. Diese Arbeiten ließen auf sich warten, weil es immer noch Vertragsverhandlungen mit einem Privatinvestor auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände gebe. Der wolle sein Geschäftshaus an den Bahnhof ankoppeln. St. Wendel. Die Tage der Bahnhofsgaststätte in St. Wendel sind gezählt. Denn laut Deutscher Bahn (DB), Besitzer des Bahnhofes in der Kreisstadt, "hat die Pächterin zum 31. März 2011 gekündigt. Die Nachfolge ist noch nicht geklärt", informierte ein DB-Pressesprecher in Frankfurt/Main. Die Pächterin Astrid Koch wollte sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht dazu äußern. hgn

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