Notfallbetreuung, Fallzahlen und mehr Aktuelle Entwicklungen zum Coronavirus im Überblick

St. Wendel · Das Coronavirus legt keine Verschnaufspause ein. Die Zahlen der bestätigten Fälle steigen unentwegt. Jeden Tag verkünden Politiker neue Maßnahmen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Auch im Landkreis St. Wendel hat sich am Montag wieder einiges getan.

 Symbolfoto.

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Foto: dpa/Robert Michael

Fallzahlen Das St. Wendeler Gesundheitsamt hat am Montag zwei weitere positive Testergebnisse gemeldet. Es handelt dabei um eine Person aus der Gemeinde Freisen. „Sie hatte Kontakt zu einem bereits bestätigten Patienten“, berichtet Lukas Kowol, Sprecher des Landkreises. Die zweite Person lebe in der Kreisstadt. Wo sie sich angesteckt hat, sei noch nicht geklärt. Sie werde derzeit im Krankenhaus in Kusel behandelt. Somit gibt es inzwischen 17 Corona-Fälle im Landkreis St. Wendel.

Infizierte Klinik-Mitarbeiter Im Marienkrankenhaus in St. Wendel ist inzwischen bei zwei Mitarbeitern eine Infektion mit dem Coronavirus bestätigt worden. Das hat Heribert Frieling, Sprecher der Marienhaus-Gruppe, auf Nachfrage der Saarbrücker Zeitung mitgeteilt. Bereits am Sonntagnachmittag ist bekannt geworden, dass sich eine Ärztin aus dem Bereich der Anästhesiemedizin, im Urlaub angesteckt hatte. Wo sich der zweite Mitarbeiter infiziert hat und in welcher Abteilung dieser beschäftigt ist, wollte Frieling nicht sagen.

Patienten mit dem Coronavirus würden derzeit im Marienkrankenhaus St. Wendel noch keine behandelt.

Wenige Kinder in Notbetreuung „Die Situation ist entspannt, die Notbetreuung nicht überladen“, so fasst Landrat Udo Recktenwald (CDU) den ersten Tag zusammen, an dem Schulen und Kitas im Saarland geschlossen blieben. Die meisten Eltern hätten es geschafft, sich privat zu organisieren. An den weiterführenden Schulen im St. Wendeler Land seien lediglich fünf Kinder zur Notbetreuung erschienen: zwei in der Gemeinschaftsschule St. Wendel und jeweils eines am Wendalinum-Gymnasium, der Gemeinschaftsschule Freisen sowie der Gemeinschaftsschule Schaumberg Theley. Insgesamt 55 Kinder haben die Notbetreuung in Kindertagesstätten in Anspruch genommen. Davon zwei in der Gemeinde Feisen, zwölf in der Gemeinde Marpingen, vier in der Gemeinde Nohfelden, fünf in der Gemeinde Nonnweiler, sieben in der Gemeinde Oberthal, sechs in der Gemeinde Tholey, 19 in der Kreisstadt; keines in der Gemeinde Namborn.

Die Zahlen der Grundschulen lagen bis Redaktionsschluss noch nicht vor. „Ich hatte erwartet, dass es mehr Bedarf gibt“, freut sich Recktenwald. Er ist jedoch nur verhalten optimistisch. „Das war der erste Tag. Wir müssen abwarten, wie es in zwei oder drei Wochen aussieht.“

Auswirkungen Tourismus Auch der Tourismus im Landkreis St. Wendel leidet an Corona. „Die Betriebe haben durchweg 90 Prozent Absagen“, berichtet Martina Scheer. Die Leiterin der Tourist-Information St. Wendeler Land beschreibt die derzeitige Situation als katastrophal.

„Man kann sagen, dass für die nächsten sechs Wochen alles storniert wird“, weiß Scheer. Nicht nur Urlauber würden ihre Pläne über den Haufen werfen, auch Familienfeiern, Kommunionen, Hochzeiten und Geburtstage würden abgesagt. Darüber hinaus fallen viele Seminare in der Region aus, deren Teilnehmer über längere Zeit bleiben sollten. „Die Betriebe schildern die Situation als absolut dramatisch“, sagt die Leiterin der Tourist-Info. Sie hätten Probleme durchzuhalten, einige müssten bereits Personal entlassen. Von der Krise betroffen seien nicht nur Hotels und Anbieter von Ferienwohnungen, sondern auch die komplette Gastronomie.

Verschlossene Türen Ab sofort sind die Zugänge zu den Gebäuden der Verwaltung des Landkreises St. Wendel geschlossen und nur noch nach vorheriger Terminabsprache zugänglich. Das teilt Landrat Recktenwald mit. Er bittet die Bürger darum, ihre Anliegen telefonisch, schriftlich oder per E-Mail zu klären. Gleiches gelte für Anträge. Betroffen sind alle dem Landkreis zugeordnete Stellen. Dazu zähle auch die Tourist-Info Sankt Wendeler Land am Bostalsee. Laut Recktenwald seien aktuell Buchungen auf dem Campingplatz am Bostalsee nicht möglich.

Für Unternehmen gibt es eine zentrale Anlaufstelle. Betriebe können sich mit Fragen zur aktuellen Situation an die Wirtschaftsförderung, Tel. (0 68 51) 90 30, wenden. So wolle man die Sorgen und Nöte der Betriebe sammeln. „Diese Probleme können wir nicht auf Landkreis-Ebene lösen. Da arbeiten wir mir Land, Bund und Banken zusammen“, erläutert Recktenwald.

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