Kinder räumen noch schnell auf In Niederkirchen sind die Bären los

Niederkirchen · Kinder der protestantischen Kindertagesstätte waren als fleißige Müllsammler unterwegs. Außerdem eilten sie Fröschen und Kröten zur Hilfe.

 Der Sammeltrupp „Bärenkinder“ mit (hinten, von links) Michaela Zeyer, Alfred Rausch, Peter Volz, Annika Klos und Heike Schuff hat fette Beute gemacht.

Der Sammeltrupp „Bärenkinder“ mit (hinten, von links) Michaela Zeyer, Alfred Rausch, Peter Volz, Annika Klos und Heike Schuff hat fette Beute gemacht.

Foto: Jennifer Fell

Acht Kinder der protestantischen Kindertagesstätte (Kita) in Niederkirchen machten sich am Freitagmorgen auf den Weg, um Frösche und Kröten umzusetzen. Wie Peter Volz, Naturschutzbeauftragter der Stadt St. Wendel, berichtete, habe man mit 70 Erdkröten, 16 Fröschen und gar einem Molch ein gutes Ergebnis erzielt. Der Froschzaun, für dessen Funktionstüchtigkeit das Umweltamt St. Wendel verantwortlich zeichnet, sei in diesem Jahr mithilfe der Naturlandstiftung Saar aufgebaut worden: „Es kostet mehr als 1000 Euro, die 200 Meter Zaun hier am Biotop zu errichten“, so der 74-jährige Osterbrücker Naturfreund. In der Frühstückspause, die ebenfalls in der freien Natur stattfand, brachte Volz den Jungen und Mädchen anhand realistischer Modelle die unterschiedlichen Frosch- und Krötenarten nahe, was auf sehr viel Resonanz stieß.

Während landesweit die meisten geplanten Müllsammelaktionen im Zuge des Coronavirus abgesagt wurden, bereinigten die Fünf- und Sechsjährigen zudem bei Picobello eine Strecke von etwa einem Kilometer zwischen Niederkirchen und dem Nachbarort Werschweiler von Abfall und Unrat. Die Mitglieder der Gruppe „Bärenkinder“ waren mit Erzieherin Michaela Zeyer, Integrationsfachkraft Heike Schuff und der Erzieherin im Anerkennungsjahr, Annika Klos, unterwegs.

Michaela Zeyer betonte die Wichtigkeit der Aktion, die man nun schon seit mehreren Jahren zusammen mit Peter Volz und dem Umweltamt organisiere: „Wir beteiligen uns jedes Jahr im März mit den Kindern, die ab Sommer die Schule besuchen werden, an Picobello. Umwelterziehung ist bei uns in der Kindertagesstätte ein wichtiges Thema, das wir dadurch auch praktisch untermalen können.“ So weise man auch im Kita-Alltag darauf hin, dass Müll immer korrekt entsorgt werden müsse und erkläre den Kindern, wie man beispielsweise durch den Gebrauch einer Brotdose Abfall von vorneherein vermeiden könne.

Bedenken wegen des Coronavirus hatte Zeyer bei dieser Outdooraktion nicht. Unterstützt von ihren Begleitpersonen, befreiten die mit Handschuhen und Müllzangen bewaffneten Kinder die Natur zu beiden Seiten des Weges von allerhand Unrat: Unzählige Glasflaschen und -scherben, Pappbecher, Plastiktüten und sogar Wickeldraht landeten in ihren Müllsäcken. Dabei war den Kindern kein Weg zu weit und kein Graben zu tief. Alfred Rausch vom Umweltamt St. Wendel, der ebenfalls zu dem fleißigen Trupp stieß, war begeistert von dem Engagement der „Bärenkinder“: „Wir machen diese Müllsammelaktion seit sechs Jahren zusammen mit der Kita Niederkirchen. Das ist eine tolle Sache, die den Kindern die Natur näher bringt und ihnen bewusst macht, wieviel Müll wild entsorgt wird. Dafür ein großes Dankeschön an die teilnehmenden Kinder und ihre Betreuerinnen.“

Ausdrücklich bedankte sich Rausch bei dem Naturschutzbeauftragten Peter Volz für dessen unermüdliches Engagement. Volz’ Liebe zur Natur zeigte sich bei der gemeinsamen Wanderung mit den Kindern auch an anderer Stelle: Immer wieder wies er am Wegesrand auf Pflanzen hin und erklärte interessante Details zu diesen. So erläuterte er, dass es sich bei dem entdeckten Aronstab um eine giftige, fleischfressende Pflanze handele.

Der Naturschutzbeauftragte Peter Volz zeigt den Kindern Modelle von Fröschen und Kröten.

Der Naturschutzbeauftragte Peter Volz zeigt den Kindern Modelle von Fröschen und Kröten.

Foto: Jennifer Fell

In Werschweiler angekommen, machte die Gruppe noch einen Abstecher zum Storchennest. Zwar waren die beiden Störche ausgeflogen, die Kinder konnten sie aber auf einer Wiese nahe der Oster beobachten. An den Containern traten die Fünf- und Sechsjährigen ein letztes Mal in Aktion und sorgten auch dort für Ordnung, ehe es mit dem Bus zurück nach Niederkirchen ging.

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