Tischfußball könnte den Dorfkrug retten

Lummerschied · Eigentlich sollte der Dorfkrug in Lummerschied noch mindestens fünf Jahre geöffnet bleiben. Doch nachdem nun die Pächterin aufhörte, sind die Türen des Dorfkrugs verschlossen. Ein Hoffnungsschimmer: Der Tischfußballverband signalisiert Interesse an einer Übernahme.

Der Kutzhofer Ortsvorsteher Michael Jakob (CDU) trug am Ende der jüngsten Ortsratsitzung eine persönliche Stellungnahme vor: "Dem Ortsvorsteher und dem Ortsrat wird vorgeworfen, nicht genug für den Ortsteil Lummerschied zu tun. Das stimmt aber nicht. Wir tun alles für Lummerschied, haben aber keine Chance im Gemeinderat." Jakobs persönliche Stellungnahme gründete sich darauf, dass die Gemeindeverwaltung den Mietvertrag mit der katholischen Kirche für die kaum noch genutzte Lummerschieder Totenkapelle auflösen will (wir berichteten), dass eine Treppe zwischen Gartenstraße und Sportplatz nicht mehr renoviert werden soll und nicht zuletzt darauf, dass der Dorfkrug - das einzige Gasthaus in Lummerschied - geschlossen wurde.

Der Dorfkrug geschlossen? Das macht uns stutzig, denn noch im April hatte der Heusweiler Bürgermeister Thomas Redelberger gegenüber unserer Zeitung erklärt, "dass der Dorfkrug zumindest in den nächsten fünf Jahren bestehen bleiben soll". Erst wenn das geplante Multifunktionsgebäude in Kutzhof als neuer, zentraler Veranstaltungsort gebaut ist, würde der Dorfkrug aufgegeben werden. Früher auf keinen Fall.

Und auch Ortsvorsteher Jakob hatte im April gegenüber der SZ erklärt, dass der Dorfkrug "auf keinen Fall von heute auf morgen dicht gemacht wird". Warum ist das Gasthaus jetzt doch schon geschlossen worden?

Dazu Bürgermeister Redelberger: "Die Gemeinde hat den Dorfkrug nicht geschlossen! Die Pächterin wollte nicht mehr." Wie Redelberger erklärte, betreibt die Pächterin des Dorfkruges noch ein Gasthaus in Heusweiler (Gasthaus zum Alten Fritz), und zwei solcher Einrichtungen seien ihr einfach zu viel Arbeit. Man habe auch versucht, sie zum Bleiben zu bewegen, jedoch vergeblich.

Zudem habe die Heusweiler Verwaltung auch sofort versucht, einen neuen Pächter zu finden. Bisher zwar noch nicht mit abschließendem Erfolg, aber es gibt einen Hoffnungsschimmer: Der saarländische Tischfußballverband trägt sich mit dem Gedanken, den Dorfkrug zu pachten.

"Der 2. Vorsitzende des Verbandes hat Interesse gezeigt, muss das Ganze aber noch mit dem Verbandsvorstand besprechen", so Redelberger. Sollte es klappen, würde der Tischfußballverband im Dorfkrug den Trainings- und Ligaspielbetrieb ausrichten und das Haus zumindest an den Trainings- und Spieltagen - das wären etwa drei bis vier Tage pro Woche - auch der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Redelberger hofft, dass die Entscheidung beim Tischfußballverband in den nächsten Tagen fallen wird und für Lummerschied positiv ausfällt. Das würde auch dem Kutzhofer Ortsvorsteher Michael Jakob gefallen. Er sagte: "Wir geben uns sehr viel Mühe, den Dorfkrug wieder zu vermieten, aber wegen der hohen Renovierungskosten ist das nicht einfach. Wenn das mit dem Tischfußballverband klappt, der dort eventuell sogar ein Leistungszentrum einrichten will, wäre das für Lummerschied eine prima Sache."

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