Die Elbe ist ihr Mississippi

Völklingen · Es herbstete bereits im Völklinger Schillerpark, doch für die treuen Fans hat sich das Kommen gelohnt. Bluesrudy und sein Spezi Henry Heggen boten Musik auf unvergleichliche Art und hatten den Blues in der Stimme.

Es war schon ein wenig herbstlich, als Bluesrudy am Montagabend mit seinem Spezi Henry Heggen im vorletzten Konzert der Saison in der Reihe Summer-Open-Airs im Schillerpark aufspielte. So waren es nur eingefleischte Fans der Reihe und des Musikers, die sich regenfeste Jacken aus dem Schrank holten und zur Konzertmuschel pilgerten. Es blieb zwar trocken, doch gegen die Kühle halfen die Jacken auch. Und die beiden Volldampfmusiker taten das Ihre zur Erwärmung der Zuschauer.

Bluesrudy, wie man ihn kennt, sowohl die kleine rote Base-Drum mit dem einen Fuß, das Hi-Hat-Becken mit dem anderen bedienend, das reichte als rhythmische Grundlage. Dazu das Spiel auf der Schlaggitarre, die er mit den freien Händen spielt. Und dann hat er auch noch den Blues in der Stimme. Den hat auch sein US-amerikanischer Kollege Henry Heggen, der schon im Vorprogramm von Joe Cocker gespielt hat und inzwischen in Hamburg lebt. Und als Blues-Harper und Sänger mindestens genau so viel Dampf in seinem Blues hat wie der Bluesrudy.

"Do you love the Blues" oder "Do you love the Boogie Woogie", fragen sie das Publikum. Klar lieben die das, denn das ist genau die Mucke, die Bluesrudy mit Heggen mit so minimalem Aufwand so spektakulär spielt. Oft sind Soli zu hören. Heggen spielt die Mundharmonika mit vollem Körpereinsatz, Bluesrudy seine Drums und die Gitarre. Beide virtuos. So gibt es jedes Mal Szenenapplaus. Zu Beginn seiner Musiker-Karriere hat der Wittenberger Bluesrudy Schlagzeug gespielt. Das Talent dazu, so sagt er, habe er vom Vater geerbt: "Und von der Mutter das Talent zur Unterhaltung." Später hat er sich dann, als er sich in beschriebener Weise gleichzeitig als Drummer, Gitarrist und Sänger entwickelte, unverwechselbar gemacht. In Anlehnung an die Heimat des Blues und seine Heimatstadt sagt er: "Die Elbe ist mein Mississippi." Und wenn man jemanden das abnimmt, dann dem Bluesrudy.

Die Reihe Summer-Open-Airs im Schillerpark geht am kommenden Montag mit brasilianisch gefärbtem Jazz der Luis Cardoso All Around zu Ende. Los geht es um 20 Uhr, Hutsammlung.

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