Die am 18. März 1914 als Drittälteste von zwölf Geschwistern geborene Jubilarin stammt ursprünglich aus Pirmasens und lebt seit acht Jahren in der Pro-Seniore-Residenz am Steinhübel in Homburg. Sie gehörte einer bekannten Schaustellerfamilie an, musste sich nach dem Besuch der Volksschule schon früh um ihre Geschwister kümmern. Zusammen mit ihren Eltern hielt die Schaustellertochter den Betrieb am Laufen, war viel auf Wanderschaft und hat auch nie geheiratet.

"Sie hatte immer so viel zu tun, dass sie gar nicht zum Heiraten kam. Die Schaustellerei war ihr großes Hobby", erzählte Nichte Gerlinde Danisman, deren Tochter Leyla die betagte Jubilarin betreut. Nach dem Krieg arbeitete Luise Jockers weiterhin im Schaustellergewerbe, lebte in Pirmasens und zog später in ein eigenes Haus nach Homburg. Nach einem schweren Sturz entschied sich die Familie, ihre betagte Tante im Seniorenheim unterzubringen. Hier wird sie von ihrer Ur-Nichte und gesetzlichen Betreuerin Leyla Pantel fast rund um die Uhr gepflegt und umsorgt. "Ich komme regelmäßig vorbei, koche für sie und lese ihr vor", berichtete Leyla Pantel. Am liebsten esse die Jubilarin Hooriche, Sauerbraten sowie Kartoffeln mit Ei. Darüber hinaus habe sie es gerne, wenn man ihr aus der deutschen Geschichte vorliest. Ihre Tante habe früher immer ganz viele Bücher und Zeitungen gelesen, viel Musik gehört, ergänzte Gerlinde Danisman. Zwar könne ihre Tante eine Zeitung und ein Buch nicht mehr richtig halten, dafür liest Leyla Pantel ihr regelmäßig vor.

Zum 100. Geburtstag von Luise Jockers gratulierten der Jubilarin neben den neun Nichten und Neffen auch deren Familien. "Frau Jockers ist die älteste Bewohnerin in unserem Haus", erzählte Diane Kehl, Leiterin der Pro-Seniore-Residenz, die dem Geburtstagskind mit einem kleinen Blumenstrauß gratulierte.