„Abentheuer Literatur“ Heimat mit anderen Augen sehen

Abentheuer · Das „Abent(h)euer Literatur“ startet am kommenden Freitag. Dabei kommen Autoren aus der Region zu Wort.

 Unter dem Stichwort „Heimat“ machen dieses Künstler den Anfang am kommenden Freitag, 25. Juni.

Unter dem Stichwort „Heimat“ machen dieses Künstler den Anfang am kommenden Freitag, 25. Juni.

Foto: Norman Liebold

Das „Abent(h)euer Literatur“ beginnt am kommenden Freitag, 25. Juni, um 19 Uhr mit der Auftaktveranstaltung „Heimat“. Die Veranstaltungsreihe in Abentheuer umfasst fünf Abende im Zeichen der Literatur und ist Teil des bundesweiten Programms „Und seitab liegt die Stadt“ des Literarischen Colloquiums Berlin, das 2021 an 40 Orten bundesweit stattfindet. Das Konzept für Abentheuer entwickelten Ortbürgermeisterin Andrea Thiel und der seit vier Jahren ansässige Autor Norman Liebold.

„Am ersten der fünf Abende laden vier Autoren und die Klangkünstlerin Tanja Endres-Klemm aus Selbach in das Abentheurer-Haus zu einem Abenteuer für die Ohren, bei dem unsere Heimat Hunsrück ganz im Zentrum steht“, teilt Liebold mit. Alle vier vorgestellten Geschichten spielen in der Nationalpark-Region. „Das ist kein Zufall, denn hier werden gleich mehrere Fäden wieder aufgenommen, nicht nur endlich wieder Veranstaltungen, wo Menschen sich wirklich begegnen, gemeinsam Kultur genießen und sich austauschen können, sondern auch Projekte, die Corona ausbremste und auf Eis legte“, so Liebold weiter.

Dazu gehöre auch „Phantastischer Hunsrück“, eine 2020 gestartete Initiative Liebolds, um Stück für Stück literarische Events und hier angesiedelte Literatur bei uns zu etablieren und zu einer beständig wachsenden kulturellen Attraktion werden zu lassen. Die geladenen Autoren dieses Abends arbeiten in diesem Zusammenhang mit weiteren Autoren und Künstlern an einem geplanten Geschichtenband, der sich um die Facetten und Aspekte von „Heimat“ im Hunsrück dreht, ein Projekt, das auch in Kooperation mit dem Projekt „Heimat“ des Kunstzentrums Bosener Mühle, namentlich Christoph M. Frisch, steht. Das Wecken für Begeisterung für Literatur, Kunst und Kultur nimmt so auch in einem Wettbewerb Gestalt an, der an diesem Abend ausgerufen wird. Die Bürger sind geladen, ihre Gefühle, ihr Verständnis und ihre Vorstellungen von „Heimat“ in Form von Literatur zu Papier zu bringen. Oder in Form von Bildern. Ziel ist nicht nur der Beginn eines regen Austauschs und das Anstoßen des gemeinsamen Erschaffens eines „phantastischen Hunsrücks“, sondern auch die Aufnahme ausgewählter Arbeiten in den illustrierten Geschichtenband.

Zuerst aber soll der Abend für sich als literarisch-musikalisches Erlebnis stehen. Während andere Abende der Reihe mit großen Namen wie Bestsellerautor Markus Heitz locken, steht dieser im Zeichen von Abwechslung und der literarischen Verewigung des Bekannten. Jörg Staiber aus Idar-Oberstein kreist mit seiner Geschichte um die Tradition des Achat-Schleifens. Sascha Leidinger geht in „Grün“ auf die Suche nach der Vergangenheit, um sie in einer Zeitreise lebendig werden zu sehen. Die Koblenzerin Laura Dümpelfeld lässt ein vertriebenes mythisches Baumwesen in Abentheuer eine neue Heimat finden, und auch Liebold selbst lässt seine Geschichte am Ort spielen. Einmal mehr eine Premierenlesung, denn sie wird erst 2022 ersterscheinen und dreht sich um Schicksal, geistige Getränke, Kunst und nicht zuletzt auch um Corona.

 Tanja Endres Klemm aus Selbach wird bei der ersten Auflage mit dabei sein.

Tanja Endres Klemm aus Selbach wird bei der ersten Auflage mit dabei sein.

Foto: Thomas Störmer

Um diese literarischen Ausflüge, Betrachtungen und Abenteuer schlägt Tanja Endres-Klemm auf vielfältigen Instrumenten ihre musikalischen Bögen. „Die Künstlerin versteht es, Stimmungen und Gefühle aufzugreifen und in Klänge zu verwandeln, sie improvisiert frei und macht einen weiten Raum der Zwiesprache zwischen Musik und Wort auf“, sagt Liebold und fügt hinzu: „Die Zuhörer erwartet ein Abend des Lauschens, Träumens und auch der Überraschung, ihre Heimat mit den Augen der Literaten zu sehen.“

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