Kita Wallerfangen Träger äußert sich zu Schließung

Wallerfangen · Die Kita gGmbH nimmt Stellung zur Kita in Wallerfangen. Sie ist der Träger der wegen Überhitzung geschlossenen Einrichtung.

 Die Tür zur Container-Kita Wallerfangen bleibt vorerst geschlossen.

Die Tür zur Container-Kita Wallerfangen bleibt vorerst geschlossen.

Foto: Johannes A. Bodwing

Seit Donnerstag ist die Kita Wallerfangen geschlossen. Wie berichtet herrschten Saunatemparaturen, die das Gesundheitsamt für nicht zumutbar erklärt hat. Bei der Gemeinde und beim Träger der Einrichtung, der Katholischen Kita gGmH, hatte unsere Zeitung Donnerstag nachgefragt. Der Träger hatte die Fragen der SZ am Donnerstag zunächst nicht beantworten wollen, dann aber noch eine kurze Nachricht geschickt. Die Fragen, so hieß es, würden am Freitag beantwortet.

Was die Geschäftsführung der gemeinnützigen Gesellschaft – das Schreiben ist mit „gez. Rainer Borens, kfm Geschäftsführer“ und „Thomas Schmitz päd./theol. Geschäftsführer versehen – was alsi die Kita gGmbH als Stellungnahme abgegeben hat, bringen wir hier im Wortlaut:

„Wurde der vergangene Sommer 2018 oft als der Jahrhundertsommer bezeichnet, so zeichnet sich in diesen Tagen ab, dass die klimatischen Veränderungen keinesfalls ein einmaliges Phänomen waren. Verfolgt man die Aussagen von Meteorologen und Klimaforschern, so ist davon auszugehen, dass auch im Saarland Hitzeperioden mit Außentemperaturen von über +36°C häufiger werden.

Der Klimawandel stellt damit auch uns, die Katholische KiTa gGmbH Saarland, als Betriebsträger von 157 Kindertageseinrichtungen vor besondere Herausforderungen. Die bauliche Beschaffenheit und geografische Lage der einzelnen Kitas (z.B. Neubau im Stadtgebiet oder im ländlichen Raum mit Außengelände mit altem Baumbestand) stellt sich als sehr unterschiedlich dar. Daraus ergeben sich sehr individuelle Anforderungen an die praktischen, baulichen und/oder technischen Maßnahmen, um eine akzeptable Raumtemperatur oder eine Verbesserung des Raumklimas in den Einrichtungen zu gewährleisten. Gemäß der Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung greifen in den meisten unserer Kitas wirksame Maßnahmen wie Nachtauskühlung, Abschalten nicht benötigter elektronischer Geräte, Lüftung in den Morgenstunden, das Bereitstellen geeigneter Getränke und das Ausweichen in andere Räume (z.B. ins Untergeschoss der Kita, in die benachbarte Kirche). Der Einsatz von gesundheitlich unbedenklichen mobilen Klimageräten sei hier als eine weitere konkrete Maßnahme für besonders hitzebelastete Kitas benannt. Außerdem prüfen wir derzeit, in welchen Einrichtungen der Sonnenschutz (außen) ergänzt werden muss.

So individuell wie die baulichen Begebenheiten sind, erfolgt durch das Landesjugendamt die Erteilung für eine individuelle Betriebserlaubnis für jede Kita. Das Landesjugendamt ist für uns damit der verbindliche Ansprechpartner, wenn es um Personalisierung, Anzahl der Betreuungsplätze, aber auch um Gruppenschließungen im Sinne des Kinderschutzes geht. Ebenso arbeiten wir mit den Gesundheitsämtern in den Landkreisen eng zusammen und setzen die Empfehlungen um. In Wallerfangen hatten wir bereits nach den ersten Prognosen der Hitzewelle Kontakt zum Landesjugendamt und Gesundheitsamt aufgenommen und gemeinsam nach Möglichkeiten gesucht, um eine Schließung zu umgehen.

Ist eine Gruppenschließung/Einrichtungsschließung auf Anraten der Behörden unumgänglich, erfolgt grundsätzlich durch die zuständige Gesamtleitung oder Standortleitung eine zeitnahe Information an die betreffenden Eltern. Hier sei insbesondere auch auf die enge Zusammenarbeit mit den örtlichen Elternausschüssen verwiesen.

Wir müssen zukünftig gemeinsam mit den Bauträgern unserer Kitas, das sind i.d.R. die Kirchengemeinde oder die Kommune, verstärkt bei baulichen Veränderungen an den Gebäuden das Thema Raumklima noch mehr in den Blick nehmen und die anstehenden Maßnahmen konsequenter umsetzen. Dies geschieht selbstverständlich im doppelten Sinn: zum Schutz der von uns betreuten Kinder und unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

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