Knapp 16 Unfälle pro Tag im Kreis

Kreis Saarlouis. Mehr Unfälle, weniger Verkehrstote lautet die Bilanz für das Jahr 2010 der Polizeiinspektionen im Landkreis Saarlouis. Insgesamt 5669 Unfälle haben sie gezählt, das sind rund 16 Unfälle pro Tag, insgesamt 173 mehr als 2009 und sogar 684 mehr als 2006. Bei den Unfällen kamen im vergangenen Jahr fünf Menschen ums Leben. 2009 waren es noch 17 Verkehrstote

Kreis Saarlouis. Mehr Unfälle, weniger Verkehrstote lautet die Bilanz für das Jahr 2010 der Polizeiinspektionen im Landkreis Saarlouis. Insgesamt 5669 Unfälle haben sie gezählt, das sind rund 16 Unfälle pro Tag, insgesamt 173 mehr als 2009 und sogar 684 mehr als 2006. Bei den Unfällen kamen im vergangenen Jahr fünf Menschen ums Leben. 2009 waren es noch 17 Verkehrstote. Die Zahl der Schwerverletzten ist mit 142 (2009 waren es 144) und die der Leichtverletzten mit 1001 (947) beinahe konstant. Unfälle mit reinen Sachschäden gab es dagegen mehr. 4794 waren es 2010, 155 mehr als 2009 und sogar 793 mehr als 2006."Die Zahlen sind für uns natürlich nicht zufriedenstellend, denn hinter jedem Unfall steckt auch großes persönliches Leid", ergänzt Klaus Ney, Leiter der Polizeiinspektion Dillingen. Schockierend ist für ihn auch die Zahl der Unfallflüchtigen. 2010 haben bei 1384 Unfällen die Verursacher den Unfallort unerlaubt verlassen, also bei jedem vierten Unfall. Ney: "Verglichen zur Gesamtzahl der Unfälle ist das eine erschreckende Zahl."

Unter den Verursachern von Unfällen, bei denen auch Menschen verletzt oder getötet wurden, fällt die Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen auf. 191 Unfälle gingen auf ihr Konto, gefolgt von den 45- bis 54-Jährigen (149). Die über 65-Jährigen sind dagegen nur für 108 Unfälle mit Personenschaden verantwortlich. Hierbei ist zu beachten, sagt Ney, dass in der Statistik die Altersklassen vorher in Gruppen mit maximal zehn Lebensaltern unterteilt sind. Bei den über 65-Jährigen erstrecke sich die Zeitspanne aber über weitaus mehr Jahre.

Die meisten Unfälle passierten, weil Vorfahrtsregeln nicht beachtet wurden (18,7 Prozent). Auch Fehler beim Abbiegen und Wenden waren eine häufige Ursache.

Zu schnell gefahren wurde in zwölf Prozent der Fälle, zu geringer Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug war Grund für jeden zehnten Unfall. Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss gehört ebenfalls zu den häufigsten Unfallursachen (6,2 Prozent).

Zugenommen haben vor allem die Wildunfälle. "In unserem Bereich hatten wir 40 Prozent mehr Wildunfälle als im Vorjahr", berichtet Harald Guldner, Leiter der Polizeiinspektion Lebach. In Zahlen ausgedrückt sind das 228 Unfälle 2010 im Vergleich zu 163 im Jahr 2009. Mit steigender Tendenz, wie Guldner anmerkt: "Es ist unheimlich viel Wild unterwegs." Warnschilder und auch Geschwindigkeitsbegrenzungen seien an den betreffenden Straßen aufgestellt und eingerichtet, mehr könne die Polizei leider nicht tun.

Umso mehr legen sich die Beamten bei den Verkehrskontrollen ins Zeug. In den nächsten drei Monaten werde wieder verstärkt überwacht. "Wir erleben bei den Unfällen die persönlichen Schicksale ja mit", erklärt Klaus Ney. "Die Motivation der Kollegen für die Verkehrsüberwachung ist deshalb sehr groß."

Auf einen Blick

Die Unfallstatistik der Polizei hat neun so genannte Unfallhäufungsstellen im Kreis Saarlouis ausgemacht. Das sind Orte mit mindestens fünf Unfällen gleichen Typs. Vor allem in und um Saarwellingen und Rehlingen-Siersburg gibt es gefährliche Strecken. Aber auch Dillingen, Lebach, Schwalbach-Elm und Schmelz tauchen in der Statistik auf. Bei fünf Strecken häufen sich vor allem die Unfälle mit Wildtieren.

Die SZI wird in den kommenden Wochen die Unfallhäufungsstellen in einer neuen Serie genauer beleuchten. dög

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