Beratung ohne Profitgedanken

Reisbach. "Wenn pflegebedürftige Menschen oder die pflegenden Angehörigen in Not geraten, helfe ich ihnen und sage ihnen, wohin sie sich wenden können", sagt Theo Müller. Gemeinsam mit seiner Frau und seinen beiden Kindern hat er in Reisbach das Pflegeberatungszentrum Saarwellingen eröffnet

 Krankenschwester Marion Groß und Theo Müller erklären im Pflegeberatungszentrum Saarwellingen, wie Patienten rückenschonend in den Rollstuhl gehoben werden. Foto: Sascha Schmidt

Krankenschwester Marion Groß und Theo Müller erklären im Pflegeberatungszentrum Saarwellingen, wie Patienten rückenschonend in den Rollstuhl gehoben werden. Foto: Sascha Schmidt

Reisbach. "Wenn pflegebedürftige Menschen oder die pflegenden Angehörigen in Not geraten, helfe ich ihnen und sage ihnen, wohin sie sich wenden können", sagt Theo Müller. Gemeinsam mit seiner Frau und seinen beiden Kindern hat er in Reisbach das Pflegeberatungszentrum Saarwellingen eröffnet. "Damit wollen wir die Pflegeberatung in der Gemeinde Saarwellingen als Komplettpaket anbieten", erklärt der 62-jährige Krankenpfleger.

Vorbeugende Maßnahmen

Zusammen mit seiner Frau leitet Müller einen Pflegedienst. An der aktiven Pflege kann er nur noch eingeschränkt teilnehmen. "Ich fühle mich aber zu schade, um in der Ecke zu sitzen und nichts zu tun", sagt er und lacht. Im Beratungszentrum informiert er über vorbeugende Maßnahmen, Ernährungstipps und Hygiene am Krankenbett. Außerdem hilft er in allen Fragen rund um Anträge und Amtsangelegenheiten: "Mein Wunsch ist es, dass die Leute kommen und sich detailliert beraten lassen, um ihnen die Angst zu nehmen", sagt Müller.

Ein Schwerpunkt des Pflegeberatungszentrums liegt in der Unterstützung pflegender Angehöriger. "Oft pflegen Kinder ihre Eltern und achten dabei nicht auf ihre eigenen Körper", erzählt Müller. In Schulungen zeigt er ihnen, worauf sie achten müssen, wenn sie die Patienten ins Bett legen, oder aus dem Bett in den Rollstuhl heben. In kleinen Gruppen vermittelt er an einem Wochenende Theorie und Praxis der rückenschonenden Arbeitsweise. Dazu ist vor Ort ein Krankenbett aufgebaut, das elektrisch höhenverstellbar ist, es gibt Rollstühle, Rollatoren und Lifter. "Wenn die Leute aus der Schulung rausgehen, brauchen sie keine Angst mehr zu haben", sagt Müller.

Kostenlose Teilnahme

Die Einrichtung finanziert sich vollständig über den Pflegedienst. "Natürlich hoffen wir, dass sich auch die eine oder andere Pflege aus der Beratung ergibt", gesteht Müller, "aber im Beratungszentrum geht es darum, die Erfahrungen an andere weiterzugeben - ohne Profitgedanken." Deshalb sind die Beratungsangebote und Schulungen für die Teilnehmer kostenlos. Die ausgestellten Hilfsmittel dienen der Anschauung, erklärt der Krankenpfleger. Verkauft wird nichts im Pflegeberatungszentrum: "Wir wollen zeigen, was es gibt und wie man es anwendet."

 Krankenschwester Marion Groß und Theo Müller erklären im Pflegeberatungszentrum Saarwellingen, wie Patienten rückenschonend in den Rollstuhl gehoben werden. Foto: Sascha Schmidt

Krankenschwester Marion Groß und Theo Müller erklären im Pflegeberatungszentrum Saarwellingen, wie Patienten rückenschonend in den Rollstuhl gehoben werden. Foto: Sascha Schmidt

Die Öffnungszeiten des Pflegeberatungszentrums Saarwellingen sind Montag, Mittwoch und Freitag von zehn bis 13 Uhr sowie Dienstag und Donnerstag von 15 bis 18 Uhr. Info: Tel. (0 68 38) 9 80 72 80 und per E-Mail an: PflegeMueller@aol.com.

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