Stadt und Tierschützer appellieren Taubenhaus macht zwei Betreuerinnen viel Arbeit

Saarlouis · Auch, weil es Personen gibt, die meist in der Nacht Futter in Saarlouis verstreuen. Die Stadt appelliert nun an die Vernunft der Bürger.

 Seit 2013 ist das Füttern von Tauben in der Saarlouiser Innenstadt und am Saaraltarm verboten. Aber nicht alle Bürger und Besucher halten der Stadt halten sich an die Polizeiverordnung.

Seit 2013 ist das Füttern von Tauben in der Saarlouiser Innenstadt und am Saaraltarm verboten. Aber nicht alle Bürger und Besucher halten der Stadt halten sich an die Polizeiverordnung.

Foto: dpa/Arne Dedert

Die Stadt Saarlouis appelliert an die Bürger: „Tauben bitte nicht füttern!“ Aus gutem Grund ist diese „falsch verstandene Tierliebe“ auch polizeilich verboten.

Seit mehreren Jahren betreibt die Stadt ein Taubenhaus auf dem Kasemattenparkdeck am Anton-Merziger-Ring. In einem Holzhäuschen werden mehrere Hundert Stadttauben mit artgerechtem Futter und Wasser versorgt, sodass sie sich den am Tag häufig im Taubenhaus aufhalten, anstatt auf den Straßen und Plätzen der Stadt nach Futter zu suchen. Außerdem werden ihnen im Taubenhaus zahlreiche Brutnischen angeboten, informiert die Stadt. Wenn die Tauben dort ihre Eier ablegen, werden diese allerdings durch Kunststoffeier ersetzt. So wird versucht, die Vermehrung der Tauben einzudämmen. Zwischen März und Oktober 2020 wurden auf diese Weise durchschnittlich 100 Taubeneier pro Monat ausgetauscht.

Die notwendigen Arbeiten im Taubenhaus, wie Reinigung, Fütterung und Austausch der Eier, werden mit großem Engagement von zwei ehrenamtlichen Betreuerinnen ausgeführt. Die Tierschützerinnen leisten damit einen Beitrag dazu, die Verschmutzungen durch Tauben in der Stadt zu verringern.

Kontraproduktiv ist in diesem Zusammenhang das wilde Füttern der Stadttauben in der Innenstadt. Wer Tauben füttert, sorgt dafür, dass es in der Stadt eine hohe Zahl von Tauben gibt, denn sie vermehren sich bei gutem Futterangebot. Für Probleme sorgen dabei nicht nur diejenigen, die gelegentlich ihr Brötchen mit den Tauben teilen. Noch gravierender ist, dass es einzelne Personen gibt, die aus falsch verstandener Tierliebe meist nachts große Mengen an Körnerfutter in der Stadt verstreuen. Deren illegale Futterstellen locken außer zahlreichen Tauben auch Ratten und mittlerweile sogar Wildschweine an, wie kürzlich am Ravelin geschehen.

Die Stadt Saarlouis appelliert daher an ihre Bürger und Besucher, die Tauben nicht zu füttern. Sie weist außerdem darauf hin, dass das Füttern von Tauben in der Innenstadt und am Saaraltarm auf der Grundlage einer Polizeiverordnung bereits seit 2013 verboten ist – außer im Taubenhaus. „Durch einen Verzicht auf das Taubenfüttern kann der Taubenbestand auf ein stadtverträgliches Maß reduziert werden“, heißt es, „Außerdem sind die verfütterten Essensreste, wie Brötchen, Pommes oder Bratwurst kein artgerechtes Futter für die Tauben. Sie können bei den Vögeln zu gesundheitlichen Problemen führen.“

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