Geschäfte dürfen wieder öffnen „Das Signal, auf das der kleine Einzelhandel gewartet hat“

Kreis Saarlouis · Mit großer Freude und Erleichterung haben die Vorsitzenden der Gewerbeverbände im Kreis Saarlouis die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes zum Einzelhandel aufgenommen.

Gewerbeverbände und Handel froh über OVG-Urteil zur Öffnung der Läden
Foto: BeckerBredel

„Wir als Saarlouiser Verband begrüßen das absolut und freuen uns sehr darüber, dass die ersten Kollegen bereits wieder geöffnet haben“, erklärte der Vorsitzende Harald Feit vom Verband Saarlouis auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung. „Mit der nun allgemein vorgeschrieben Zahl von einem Kunden pro 15 Quadratmetern können die Einzelhändler gut leben.“ Die bisherige Regelung sei eine große Ungerechtigkeit gewesen und er hoffe nun, dass die Politik das Urteil akzeptiert. Viele Einzelhändler stünden mit dem Rücken an der Wand, und das nicht nur wegen der enormen Umsatzeinbußen. Auch, was die psychische Belastbarkeit anbelangt, sei eine Grenze erreicht.

 Harald  Feit   Foto: Oliver Morguet

Harald Feit Foto: Oliver Morguet

Foto: Oliver Morguet

„Endlich“, freut sich Joachim Johannes, Vorsitzender des Dillinger Verbandes für Handel, Industrie und Handwerk (VHIH). „Endlich haben die Richter mal dezidiert geschaut, was in der Verordnung drinsteht – und ob das mit dem Gesetz vereinbar ist“, lobt er die Entscheidung.

 Joachim  Johannes   Foto: 2  KPhoto& Style

Joachim Johannes Foto: 2 KPhoto& Style

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Auch in Dillingen hatten einige Einzelhändler bereits kurz nach Bekanntwerden des Urteils ihre Pforten wieder für die Kunden geöffnet. Der VHIH sehe sich bestätigt, hatte er doch seit Wochen vehement gefordert, die Ungleichbehandlung der Einzelhändler zu beenden, die die Discounter klar bevorzugt habe. Zudem sei der Einzelhandel nicht der Auslöser für den rasanten Anstieg der Infektionszahlen im vergangenen Jahr gewesen, der zu dem neuerlichen Lockdown geführt hatte. Gleiches gelte auch für die Gastronomie, die ebenfalls dringend eine Öffnungsperspektive brauche, „zumal auch die Hilfen gar nicht oder nur schlecht fließen“.

 Jennifer  Mahl

Jennifer Mahl

Foto: Oliver Morguet

„Das war genau das Signal, auf das der kleine Einzelhandel gewartet und das er auch dringend gebraucht hat“, meint Jennifer Mahl, Vorsitzende des Verkehrsvereins Lebach. Damit ende für viele eine zermürbende Zeit. Die kleineren inhabergeführten Geschäfte hätten enorme Anstrengungen unternommen, die Hygieneregeln einzuhalten und vor Infektionen zu schützen, dennoch seien sie von der Politik gegenüber den Großen benachteiligt worden. Und das, obwohl die Kundenzahlen in den kleinen Läden nur ein geringer Prozentsatz von dem der Supermärkte, Discounter und Warenhäuser sei. Außerdem habe die Erfahrung im ersten Lockdown gezeigt, dass die Kunden durchaus auch einmal geringe Wartezeiten in Kauf nähmen, wenn das Geschäft gerade keine weiteren Kunden mehr aufnehmen dürfe.

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