Materialmangel hält laut Betriebsrat an Erneut muss Ford in Saarlouis die Kurzarbeit verlängern
Saarlouis · Weiterhin ist die Lage in der Automobilindustrie angespannt. Das wirkt sich auch aufs Ford-Werk in Saarlouis aus. Darum gilt jetzt auch im März Kurzarbeit.
Die Produktion im Saarlouiser Ford-Werk ist so gut wie komplett zum Erliegen gekommen. Grund dafür sind nach Angaben des Betriebsrats Materialknappheit. Insbesondere wichtige Halbleiter (Computerchips) aus Fernost lassen auf sich warten, die aber dringend benötigt werden. Seit der zweiten Januar-Hälfte hangelt sich daher der saarländische Standort wie auch viele andere Betriebe von einer Kurzarbeit zur nächsten.
So werde es auch in den ersten beiden März-Wochen Kurzarbeit geben, teilt der Betriebsrat mit. „Die Produktion ruht [...] durchgehend bis Freitag, den 11. März 2022“, heißt es in dem der SZ vorliegenden Schreiben. Einem entsprechenden Antrag seitens der Geschäftsführung habe der Betriebsrat zugestimmt.
Schon Mitte Februar hatte der Betriebsrat einem gleichlautenden Antrag zugestimmt. So standen die Bänder beim Autobauer bereits bis Ende Februar still. Mit der neuerlichen Kurzarbeit verlängert sie sich abermals. Nach bisherigen Plänen soll die Produktion am Montag, 14. März, wieder im Zweischichtbetrieb anlaufen.
Wie lange sich die angespannte Lage noch fortsetzt, wagt die Arbeitnehmervertretung nicht zu prognostizieren. Gleichzeitig arbeiten Politik und Unternehmen daran, die Chipproduzenten nach Europa zu locken, heißt es in einer Betriebsratsinfo an die die Saarlouiser Belegschaft. Davon verspreche sich die Europäische Union (EU), die Abhängigkeit vom asiatischen Markt zurückzufahren. Beihilfen und Subventionen von bis zu 43 Millionen Euro seien dafür vorgesehen.
Zum Vergleich: Aktuell würden nur rund neun Prozent der nötigen Halbleiter in Europa produziert, was zu den Produktionsengpässen wegen der Lieferschwierigkeiten führe.
