Beim Empfang gab’s ein Geschenk In Schloss Bellevue steht ein Stück Oberesch

Berlin/Oberesch · Beim Empfang in Berlin hatten die Oberescher ein besonderes Präsent für das Staatsoberhaupt mit im Gepäck.

 Umweltminister Reinhold Jost, der Oberescher Ortsvorsteher Michael Engel, sein Stellvertreter Michael Senf, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der 1. Beigeordnete von Rehlingen-Siersburg, Joshua Pawlak, und Bundesministerin Julia Klöckner (von links)

Umweltminister Reinhold Jost, der Oberescher Ortsvorsteher Michael Engel, sein Stellvertreter Michael Senf, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der 1. Beigeordnete von Rehlingen-Siersburg, Joshua Pawlak, und Bundesministerin Julia Klöckner (von links)

Foto: Uwe Rech

Für das kleine Naturparkdorf Oberesch geht es derzeit Schlag auf Schlag. Erst vor wenigen Wochen wurde die engagierte Dorfgemeinschaft von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf der Grünen Woche in Berlin vor rund 3000 geladenen Gästen für den zweiten Platz im Bundesfinale des Dorfwettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ ausgezeichnet. Jetzt wartete ein Empfang bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue.

Knapp 1900 Dörfer aus 13 Bundesländern hatten sich beteiligt. 30 von ihnen hatten den Sprung ins Finale geschafft. Bundespräsident Steinmeier, Schirmherr dieses traditionsreichen Wettbewerbs, hatte je zwei Vertreter aus den 30 qualifizierten Dörfern aus ganz Deutschland eingeladen.

Für Oberesch aus der Gemeinde Rehlingen-Siersburg mit seinen 325 Einwohnern nahmen Ortsvorsteher Michael Engel und der stellvertretende Ortsvorsteher Michael Senf an der Ehrung teil. Als Geschenk aus der Heimat überreichte Engel dem Bundespräsidenten eine „Uwerescher Kaffetaas“ mit verschiedenen Begriffen aus dem Uwerescher Wortschatz. Dies sei eine der verschiedenen Möglichkeiten, mit der die Oberescher ihre Mundart bewahren wollen, erläuterte der Oberescher Ortsvorsteher dem Bundespräsidenten.

Die Idee ist bei den Vorbereitungen auf den Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ entstanden. Bei den verschiedenen Treffen wurde ein Leitbild für Oberesch entwickelt. In dem Leitbild wurden unter anderem die Förderung, der Erhalt und die Pflege der Uwerescher Mundart festgehalten. Moselfränkisch steht auf der Unesco-Liste der vom Aussterben bedrohten Sprachen.

Die „alt Sproch“ auf der „Uwerescher Kaffetaas“ soll auch an die grenzüberschreitende Freundschaft zum französischen Grenzdorf Schwerdorff erinnern. Das lothringische Schwerdorff und Oberesch sind seit 30 Jahren offiziell mit einer Jumelage partnerschaftlich verbunden.

Die Beziehung zwischen den beiden Dörfern reicht aber schon viel länger in der Geschichte zurück. Eine Jahrhunderte alte weltliche und kirchliche Geschichte verbindet Oberesch und Schwerdorff. Aufgrund der bewegten Geschichte änderte sich zwangsläufig die Staatsangehörigkeit der hier lebenden Menschen mehrmals. Geblieben sind bis heute die gemeinsame Sprache und die zwischenzeitlich grenzenlose Freundschaft, die die engagierten Bürger auch für zukünftige Generationen in ihrem Heimatdorf bewahren möchten.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bedankte sich für den enormen Einsatz beim Wettbewerb. „Die teilnehmenden Dorfgemeinschaften haben mit herausragendem bürgerschaftlichen Engagement, beispielhaften Ideen und mit zukunftsweisenden Konzepten überzeugt“, sagte das Staatsoberhaupt.

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