Sozial-Projekte feiern Geburtstag

Homburg · Die Psychosozialen Projekte Saarpfalz haben Geburtstag gefeiert. 30 Jahre – darauf darf man schon mal anstoßen. Doch Geschäftsführer Horst Schneider sieht dunkle Wolken am Horizont aufziehen.

Seit 30 Jahren gibt es die Psychosozialen Projekte Saarpfalz (PSP). Seitdem engagiert sich die Einrichtung für die soziale und berufliche Teilhabe psychisch erkrankter und/oder beeinträchtigter Menschen. Vor wenigen Tagen hat man im Tageszentrum Café Goethe in der Kaiserstraße das 30-jährige Jubiläum mit vielen Gästen - darunter auch Vertreter des befreundeten Tageszentrums aus Luxemburg - gefeiert. In einem kurzen Abriss ließ Horst Schneider, seit 1992 PSP-Geschäftsführer, die Entwicklung des 1983 als "Hilfe für psychisch Kranke" gegründeten Vereins Revue passieren. 1989 wurde mit der Tages- und Beschäftigungsstätte Café Goethe das erste Tageszentrum im Saarland aufgebaut.

Seien am Anfang im Schnitt 15 Besucher gekommen, so suchten heute im Schnitt 70 Personen das Café Goethe auf, berichtete Schneider. 1994 habe man die gemeinnützige Psychosoziale Projekte Saarpfalz gegründet und einen Bügel- und Wäscheservice eingerichtet. 1996 und 1997 sei Betreutes Wohnen im Haus Storchenstraße (bis 2007) und Haus Kaiserstraße hinzugekommen. Gute Arbeit leiste die 2000 gegründete Projektgruppe Kinder und Jugendliche, so Schneider.

2005 richtete die PSP Angebote für ältere und demente Menschen ein, 2011 wurde das Tageszentrum für Demenzkranke eröffnet. Der Dank des PSP-Geschäftsführers ging an die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter, ohne die eine solche Arbeit nicht möglich wäre: "Es ist das gemeinsame Engagement aller", erklärte Schneider, der auch Land, Kreis und Stadt in seinen Dank mit einschloss. In seine Rede mischten sich auch einige kritische Töne. Er könne nicht verstehen, dass das Land die Finanzierung von Arbeitstrainingsplätzen für psychisch erkrankte Menschen "auslaufen lässt und sie einfach so wegfegt", meinte er. Er wies darauf hin, dass "wir jeden Dritten aus diesen Trainingsplätzen in den Arbeitsmarkt vermitteln". Dies sei "die Inklusion schlechthin", bekräftigte Schneider. Er hoffe, dass in dieser Sache das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Unterstützung erhielt er von Bürgermeister Klaus Roth. Die Stadt werde "die Stimme erheben und sich vor Ort für den Erhalt der Arbeitstrainingsplätze einsetzen. "Menschlichkeit ist hier die Basis der Arbeit." Die Einrichtung habe 1984 mit dem Angebot "Betreutes Wohnen" eine "Vorreiterrolle" übernommen und sei noch heute ganz wichtig für die Stadt, betonte Roth. Das Café Goethe sei für die Selbsthilfegruppe Bipolar "viel mehr als nur ein Treffpunkt", lobte Gruppenleiterin Martina Mangasser das Engagement von Tageszentrumsleiter Michael Braun. "Empathie und Mitmenschlichkeit sind die Leitlinien unserer Arbeit", betonte Hans Wollny, Vorsitzender des PSP Saarpfalz und des Kuratoriums Stiftung PSP Saarpfalz. Schülerinnen des Mannlich-Gymnasiums begleiteten das Fest musikalisch.

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