Saarbrücken. Genauso wünscht sich der anspruchsvolle Blues-Genießer die Matinee bei Sonntags ans Schloss! Strahlender Sonnenschein, ein randvoller Schlossgarten und Musik vom Allerfeinsten. Ebenso wie die Umsonst-und-draußen-Reihe, so feiern auch B.B. & the Blues Shacks jetzt ihren 20. Geburtstag. Da war es geradezu ein Muss für Claude Adam-Brettar, den künstlerischen Leiter vom Kulturforum des Regionalverbands Saarbrücken, Deutschlands erfolgreichste Kapelle des Genres nach mehreren Jahren nun endlich wieder einzuladen. Dass sie mit Fug und Recht als eine der stärksten Bands in ganz Europa gehandelt werden, unterstrichen die "BBs" am Sonntag einmal mehr mit jedem Song. Der Hildesheimer Fünfer macht eben nicht wie viele Kollegen kantigen Blues-Rock, Hardrock oder Funky-Pop, sondern spielt authentisch im Stil der 40er- und 50er-Jahre. Neu hinzu kamen in jüngster Zeit einige Soul-Nummern à la Sixties, auch die mit elastisch pumpenden Rhythmen ohne störende Härten - eine charmante Erweiterung des Repertoires. Vorherrschend sind nach wie vor unwiderstehlich swingende Songs zwischen Slow-Blues, Boogie und frühem Rock'n'Roll. Da war Stillsitzen schier unmöglich. Auf dem Fundament der wunderbar elastisch begleitenden Rhythmusmannen Henning Hauerken (Bass) und Bernhard Egger (Schlagzeug) konnten Dennis Koeckstadt (Piano, Orgel) und die beiden Chefs und Gründer ihre selten vordergründig spektakulären, aber umso mehr Musik- und Band-dienlichen Qualitäten ausspielen: Andreas Arlt ließ die Gitarrentöne magisch perlen, sein Bruder Michael verlieh an Gesangsmikro und Mundharmonika den Emotionen Flügel. Ehrensache, dass die Begeisterungswogen hochschlugen und mehrere Zugaben fällig waren. uhr