Eine Stütze für vernachlässigte Kinder

Saarbrücken. Aus unterschiedlichen Gründen kommt es vor, dass Eltern ihre Erziehungsaufgaben nicht erfüllen können. So kommen Kinder in eine schwierige Lebenslage, das Jugendamt muss sich um sie kümmern. Für kleinere Kinder stehen im Regionalverband rund 20 sogenannte Bereitschaftspflegefamilien zur Verfügung, die oft sehr kurzfristig Kinder aufnehmen

Saarbrücken. Aus unterschiedlichen Gründen kommt es vor, dass Eltern ihre Erziehungsaufgaben nicht erfüllen können. So kommen Kinder in eine schwierige Lebenslage, das Jugendamt muss sich um sie kümmern. Für kleinere Kinder stehen im Regionalverband rund 20 sogenannte Bereitschaftspflegefamilien zur Verfügung, die oft sehr kurzfristig Kinder aufnehmen. Der sechs Monate alte Jonas ist ein Beispiel.Er lebte bis vor einigen Wochen bei seinen Eltern, die beide drogenabhängig sind. Bei einem nächtlichen Einsatz fand die Polizei ihn vernachlässigt in der Wohnung der Eltern vor - und schaltete das Jugendamt ein. Noch in der Nacht rief das Jugendamt die Bereitschaftsfamilie M. an, die Jonas am frühen Morgen bei sich aufnahm. Das Kind schrie viel und war in einem schlechten Pflegezustand. Innerhalb von drei Wochen blühte Jonas aber regelrecht auf. Die Eltern haben sich mittlerweile zu einer Therapie angemeldet und bereits einen Platz gefunden. Sie haben regelmäßig Besuchskontakt zu Jonas und wollen ihn nach erfolgreichem Therapieabschluss wieder zu sich nehmen.

"Ich bin sehr froh und bewundere das soziale Engagement der Bereitschaftspflegefamilien. Sie erfüllen eine sehr wichtige und wertvolle Aufgabe für den Regionalverband und geben den betroffenen Kindern den familiären Rahmen", meint Regionalverbandsdirektor Peter Gillo: "Ihre Aufgabe ist mit einem hohen Maß an Verantwortung verbunden. Deshalb gehören neben dem grundsätzlichen sozialen Engagement auch Flexibilität, Toleranz und großes Interesse an anderen Menschen zu den Anforderungen an die Bewerber."

Die Kinder verbleiben so lange in der Bereitschaftsfamilie, bis die Perspektive geklärt ist. Sind die leiblichen Eltern wieder in der Lage die Versorgung zu gewährleisten, wird das Kind in deren Haushalt zurückgegeben. Ist dies nicht der Fall, sucht das Jugendamt eine "normale" Pflegefamilie auf Dauer. Das Jugendamt, so der Regionalverbandsdirektor, suche immer wieder nach sozial engagierten Menschen, die sich die Tätigkeit als Bereitschaftspflegefamilie zum Wohle eines Kindes vorstellen können. Der Regionalverband sorge über eine angemessene Bezahlung hinaus für eine qualifizierte Beratung und Begleitung. red

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