Ein Verein betreut das Denkmal-Museum

Wie ist die einstige Werkssiedlung Glashütte in der Nähe des brandenburgischen Städtchens Baruth zum touristisch florierenden Museumsdorf geworden? Am Anfang stand das Engagement von Privatleuten. 1991, kurz nach der Wende, machten sie sich für die Erhaltung des Industriedenkmals stark. "Das Übliche, sieben Leute gründen einen Verein", sagt Georg Goes am Telefon

Wie ist die einstige Werkssiedlung Glashütte in der Nähe des brandenburgischen Städtchens Baruth zum touristisch florierenden Museumsdorf geworden? Am Anfang stand das Engagement von Privatleuten. 1991, kurz nach der Wende, machten sie sich für die Erhaltung des Industriedenkmals stark. "Das Übliche, sieben Leute gründen einen Verein", sagt Georg Goes am Telefon. Der promovierte Historiker, seit 1992 dabei, ist der jetzige Vorsitzende des Museumsvereins Glashütte. Und zugleich dessen Angestellter: Der Verein, der das Museum in Eigenregie betreut, hat sieben Mitarbeiter fest engagiert, darunter einen Glasmacher.Der Verein begann mit leeren, verfallenden Bauten, war die Glashütte doch seit 1980 geschlossen. Es galt zunächst, das Denkmal-Ensemble zu sanieren. "Wir hatten gute Architekten", sagt Goes dazu, "und einen rührigen Vorsitzenden." Zuschüsse aus verschiedensten Quellen seien in das Projekt geflossen, insgesamt rund zwei Millionen Euro. "Es war damals ein gutes Klima für Förderung - das ist heute etwas anders", fügt er nachdenklich hinzu. 2007 übernahm der Landkreis Teltow-Brandenburg die Bauten. Er hält sie in Stand, die Bewohner zahlen Miete.

Etwa zwei Dutzend Familien, sagt Goes, haben sich nach und nach neu im Ort angesiedelt, leben und arbeiten dort. Rund 40 Menschen verdienen im Museumsdorf ihren Lebensunterhalt, mit Kunst und Kunsthandwerk, Gastronomie und Handel. Und mit dem Museumsbetrieb selbst.

Wie viele Touristen kommen nach Glashütte? Rund 25 000 Besucher pro Jahr hat der Verein im Museum gezählt. Die Zahl der Gäste im Dorf schätzt Goes auf etwa 80 000 jährlich. dd

museumsdorf-glashuette.de

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