Die Verwaltung wird "aufgemischt"

Dudweiler. Gerd Kiefer, ein Urgestein der Kommunalpolitik, redete sich in Rage. "Das ist der Anfang vom Ende", ist der FDP-Mann überzeugt. Es war in der jüngsten Bezirksratssitzung, als die Fraktionen über die Pläne des städtischen Gebäudemanagement-Betriebs (GMS) informiert worden sind

Dudweiler. Gerd Kiefer, ein Urgestein der Kommunalpolitik, redete sich in Rage. "Das ist der Anfang vom Ende", ist der FDP-Mann überzeugt. Es war in der jüngsten Bezirksratssitzung, als die Fraktionen über die Pläne des städtischen Gebäudemanagement-Betriebs (GMS) informiert worden sind. Zur Abstimmung kam nichts, lediglich zur Kenntnis nehmen durften die Ratsmitglieder die einzelnen Schritte, die der Verwaltung demnächst bei diversen Umzügen blühen.Laut GMS-Vorlage geht es zunächst darum, den flachen Rathaus-Anbau abzureißen. Dort arbeiten sieben Männer und Frauen. Das Nebengebäude, so heißt es, sei nach Rentabilitätsgesichtspunkten nicht mehr zu erneuern, vor allem vor dem Hintergrund gesetzlicher Vorgaben, die die energetische Sanierung betreffen. Das Bauwerk aus den 50er Jahren ist im Winter zu kalt, im Sommer zu heiß. GMS hat ausgerechnet, dass eine Rundumerneuerung 400 000 Euro kosten würde.

Die Planung der Stadtverwaltung sieht vor, dass das Sachgebiet "Bauunterhaltung und Umwelt" vom Rathaus mit vier Mitarbeitern in den Bauhof (Schlachthofstraße) zieht. Die Büroarbeitsplätze, schreibt GMS, könnten zurzeit mit der Generalsanierung des Bauhofs im Betriebsgebäude eingerichtet werden. Der Abschluss der erforderlichen Umbaumaßnahme mit zusätzlichen Kosten von 50 000 Euro ist für Anfang Dezember geplant, sodass wenig später der Umzug von vier Mitarbeitern aus dem Nebengebäude ins Rathaus möglich ist.

Im Bürgerhaus Dudweiler wiederum, in unmittelbarer Nähe zum Bürgeramt, sollen im Erdgeschoss drei Büroarbeitsplätze eingerichtet werden, für die restlichen Mitarbeiter aus dem Rathaus-Anbau. Die hierfür veranschlagten Herrichtungskosten belaufen sich laut GMS auf rund 22 500 Euro. Bis Ende September soll der Umzug bewerkstelligt sein. Insgesamt gibt - mitsamt den Umzugskosten - GMS nach bisherigen Berechnungen rund 82 000 Euro aus für Maßnahmen, die allen Fraktionen im Dudweiler Bezirksrat nicht behagen.

Das jedenfalls wurde in der jüngsten Sitzung deutlich. Mit Unmut und starkem Gegrummel nahmen die Bezirksratsmitglieder die Pläne der Stadtverwaltung zur Kenntnis. Viele von ihnen sind der Meinung, auch das wurde im Rat deutlich, dass man damit die teilweise eigenständige Verwaltung auseinanderreißt. Und so letztlich den Sonderstatus des Stadtbezirks ganz allmählich unterhöhlt. mh

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort