Bundespolizei kontrolliert bald bis Paris

Saarbrücken/Bexbach. Beamte der neuen Bundespolizeiinspektion Bexbach starten wahrscheinlich schon in den nächsten Wochen öfter zu Dienstreisen nach Paris. Wenn sie mit ihren französischen Kollegen im Hochgeschwindigkeitszug zwischen Saarbrücken und Paris Reisende kontrollieren, sollen ihnen auch in Frankreich begrenzte Hoheitsbefugnisse übertragen werden

Saarbrücken/Bexbach. Beamte der neuen Bundespolizeiinspektion Bexbach starten wahrscheinlich schon in den nächsten Wochen öfter zu Dienstreisen nach Paris. Wenn sie mit ihren französischen Kollegen im Hochgeschwindigkeitszug zwischen Saarbrücken und Paris Reisende kontrollieren, sollen ihnen auch in Frankreich begrenzte Hoheitsbefugnisse übertragen werden. Umgekehrt gilt dies auch in Deutschland für französische Polizisten im ICE. Zwischen Deutschland und Frankreich sei eine solche vertragliche Regelung in Arbeit, deren Abschluss in den nächsten Wochen erwartet werde, erklärte gestern Polizeidirektor Peter Fuchs (Foto: Bundespolizei), Bexbacher Inspektionschef der Bundespolizei. Wie zu hören sei, bestehe auf beiden Seiten bereits grundsätzliches Einvernehmen.

Der oberste Bundespolizist an der Saar stellte bei dieser Gelegenheit auch die neuen Strukturen seiner Organisation vor. Zum 1. März fiel mit den früheren Bundespolizeiämtern eine komplette Führungsebene weg. Damit ist auch das früher von Fuchs geleitete Amt Saarbrücken mit Zuständigkeiten bis nach Rheinland-Pfalz Geschichte. Fuchs leitet jetzt die saarlandesweit zuständige Inspektion Bexbach, die wiederum zu der von Präsident Manfred Lohrbach geführten Bundespolizeidirektion Koblenz gehört. Diese Direktion ist zuständig für die drei Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. "Das Saarland profitiert von der Neuorganisation" sagt Fuchs mit Blick auf die künftige Personalstärke. Im Saarland würden 415 Mitarbeiter stationiert, rund 100 Beamte mehr als früher. 316 Beamte und Verwaltungskräfte gehören zur Inspektion Bexbach, 35 zur Inspektion Kriminalitätsbekämpfung Bexbach, deren Führung allerdings in Frankfurt residiert. Zudem sollen 64 Beamte einer Mobilen Kontroll- und Überwachungsgruppe (MKÜ) ihren Dienstsitz in Bexbach haben. Bis alle Stellen besetzt sind, werde es noch einige Zeit dauern, so Fuchs. Derzeit laufen erste Ausschreibungen für die Jobs im Saarland.

Zur Inspektion Bexbach gehören jetzt die vier Reviere am Autobahnübergang Goldene Bremm (69 Beamte), am Saarbrücker Hauptbahnhof (58), dem Saarbrücker Flughafen (36) sowie in Perl-Nennig (38). Damit entfällt der frühere Einsatzabschnitt Neunkirchen. Dort gibt es künftig nur noch ein zeitweise besetztes Büro, ein "Dienstverrichtungszimmer" . Wegen der Neuorganisation wurden Pläne für einen Neubau am Grenzübergang "Goldene Bremm" 2007 auf Eis gelegt. Die Beamten müssen dort in maroden Baracken arbeiten. Jetzt wurden die Pläne wegen der geänderten Situation um ein Stockwerk abgespeckt. Fuchs hofft auf eine schnelle Bau-Entscheidung des Bundes-Innenministeriums. Dessen Staatssekretär Peter Altmaier (CDU) hat den Neubau wiederholt versprochen. Im Saarbrücker Eurobahnhof wurde kürzlich ein neues Quartier, das für das Bahnhofsrevier angemietet werden soll, gefunden.

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