"Aufgebauschte Aufregung" BUND zweifelt an Echtheit der Trauer um Rotmilan

Saarbrücken/Schmelz/Grünwald · Nach dem Tod eines Rotmilans nahe einer Windenergieanlage am Erzweg in Schmelz haben der Chef der Naturschutzorganisation BUND Saarland, Christoph Hassel, und sein Vize Michael Grittmann Windkraftgegner kritisiert. "Man stellt sich die Frage, wie echt die Trauer um den toten Rotmilan ist", sagten Hassel und Grittmann gestern. Die Windkraftgegner erwähnten mit keinem Wort, dass der Rotmilan in erster Linie durch den Verlust seiner Lebensräume und die intensive Landwirtschaft beeinträchtigt sei. Auch die illegale Jagd auf Greifvögel und das Vergiften der Tiere finde kaum Interesse. "Jeder Rotmilan, der sich an einem Flughafen nicht vertreiben lässt, wird ohne zu zögern abgeschossen, wenn er die Sicherheit der Passagiere beim Starten und Landen gefährdet", sagten die BUND-Chefs. Die "aufgebauschte Aufregung" über den Fund eines toten Rotmilans in Schmelz diene der Stimmungsmache gegen die Windenergie. Der BUND hat nun Umweltminister Reinhold Jost (SPD) gebeten, Daten über die Zahl der Rotmilane und der gefundenen toten Greife zusammenzustellen. Derzeit laufen nach Angaben des Umweltministeriums Ermittlungen gegen die Windpark Schmelz GmbH und Co. KG. Deren Gesellschafter ist die Zweite Windenergie Verwaltungs GmbH in München-Grünwald. Der Versuch der SZ, mit deren Geschäftsführern Thomas Kühnl und Gerhard Schwartz zu sprechen, scheiterte gestern.

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