Gemeinschaftlich im Sport verbunden

Homburg · Ein Länderspiel im Blindenfußball ist der Höhepunkt des Fußballfestes der Inklusion beim Oberligisten FC Homburg.

 Bei der ersten Auflage des Fußballfestes der Inklusion herrschte ein reges Treiben. Foto: Bernhard Reichhart

Bei der ersten Auflage des Fußballfestes der Inklusion herrschte ein reges Treiben. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Zum zweiten Mal lädt der FC Homburg zum großen "Fußballfest der Inklusion" ans Waldstadion (wir berichteten). Höhepunkt dieser Veranstaltung am Samstag, 24. Juni, die um 14.30 Uhr eröffnet wird, ist ein Länderspiel im Blindenfußball zwischen Deutschland und England auf dem Kunstrasenplatz/Jahnplatz vor dem Stadion. Organisationsleiter Thomas Höchst erinnerte in einer Pressekonferenz auf die großartige Resonanz der ersten Veranstaltung dieser Art vor zwei Jahren.

"Mehr als 2000 Besucher fanden damals den Weg zu uns ans Waldstadion", so Höchst, der den Begriff der Inklusion so umschreibt: "Das gemeinsame Erleben beim gemeinsamen Sporttreiben mit Menschen, ob behindert oder nicht, das steht im Mittelpunkt." Einfach mitmachen und etwas gemeinsam unternehmen, das sei wichtig. "Stetige Diskussionen zum Thema Inklusion und Integration bringen nicht viel, sondern einfach Machen. Nur so geht es", erklärt der Orga-Leiter dieser Veranstaltung am 24. Juni. Mitmachen also ist angesagt. Und dafür wird der FC Homburg, der von der Stadt Homburg und über 30 gemeinnützigen Organisationen und Institutionen unterstützt wird, eine Vielzahl von Mitmach-Stationen auf dem Jahnplatz und der daneben liegenden Leichtathletikanlage aufbauen. Boule, Torwandschießen, ein Fußballturnier, DFB-Mobil, Glücksrad, Fähnchen basteln und bemalen, Menschkicker, Fußballstation, Bungee run, Zaubershow und einiges mehr sind angesagt.

Höchst: "Als Besonderheit nenne ich auch die Auto-Station mit sehr teuren und PS-starken Autos." Eine Viper GTS, eine Corvette, ein BMW 18 und ein Auto R8, Automobile, deren jeweiligen Wert über 100 000 Euro liegen, sind nicht nur zum Anschauen und Bestaunen da, sondern auch zum Mitfahren. Unter den vielen Kindern, die an diesem Tag erwartet werden, werden Mitfahrten quer durch die Stadt Homburg verlost. Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind: "Inklusion spielt eine große Rolle in unserer Gesellschaft. Leider funktioniert im Alltag dies noch nicht so, wie es sein müsste und auch könnte."

Mit diesem Fußballfest des FC Homburg könne ein weiterer und großer Schritt in die richtige Richtung bezüglich Inklusion von behinderten Menschen, sei es körperlich, als auch geistig, getan werden. Die Stadt jedenfalls habe alles getan, um diese Veranstaltung auch finanziell zu unterstützen. In Sachen Finanzen für diese Veranstaltung dankte Höchst auch zahlreichen Sponsoren. "Nur so war es möglich, dass wir die Partie der deutschen Nationalmannschaft gegen England im Blindenfußball als offizielles Länderspiel im Rahmen unseres Festes nach Homburg holen konnten."

Rolf Husmann, Betreuer und Organisationsleiter der deutschen Blindenfußball-Nationalmannschaft, war eigens zur Pressekonferenz ins Homburger Rathaus gekommen. Er erläuterte, dass das Länderspiel in Homburg als wichtiges Vorbereitungsspiel beider Nationalmannschaften für die am 18. August beginnende Europameisterschaften in Berlin sei. "England ist der große EM-Favorit. Aber die deutsche Mannschaft will auf jeden Fall mehr als nur gut dabei sein, sondern auch in Homburg alles versuchen, dem Favoriten ein Bein zu stellen." Für dieses Spiel auf dem Kunstrasen am Waldstadion wird eine eigenes Spielfeld mit Bande aufgebaut.

Seit diesem Jahr wird ein Blindenfußball-Spiel über zweimal 20 Minuten effektiver Spielzeit ausgetragen. Eine Mannschaft besteht aus vier Feldspielern, die 100 Prozent blind sind. Jedem Spieler werden die Augen mit einer Folie zusätzlich verklebt, und er trägt eine Augenklappe, um auch Spielern mit einem kleinen Restsehvermögen die Orientierung nur nach dem Gehör zu ermöglichen. Allein der Torhüter, als fünfter Spieler eines Teams, ist sehend. Husmann: "Wir spielen seit diesem Jahr auf Feldhockeytore, die höher sind als die bisherigen Tore." So werden mehr Tore fallen, nachdem die Torausbeute in den vergangenen Jahren rückläufig gewesen sei.

 Organisationsleiter Thomas Höchst (von links), Rolf Husmann, der Betreuer der Deutschen Blindenfußball-Nationalmannschaft und Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind freuen sich auf das große Fußballfest der Inklusion am 24. Juni, zu dem rund 3000 Besucher erwartet werden. Foto: Hagen

Organisationsleiter Thomas Höchst (von links), Rolf Husmann, der Betreuer der Deutschen Blindenfußball-Nationalmannschaft und Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind freuen sich auf das große Fußballfest der Inklusion am 24. Juni, zu dem rund 3000 Besucher erwartet werden. Foto: Hagen

Foto: Hagen

In der Kreisstadt Homburg erwartet man in diesem Jahr einen neuen Zuschauerrekord für ein Blindenfußball-Länderspiel in Deutschland, der bisher kaum über die 1000 Besuchergrenze kam. Höchst: "Nach dem tollen Besuch von über 2000 Gästen vor zwei Jahren, können wir am 24. Juni durchaus mit 3000 Besuchern rechnen." Klar sei auch, dass sich diese Zuschauer das Länderspiel Deutschland gegen England, das um 18 Uhr angepfiffen wird, nicht entgehen lassen werden. Horst Eckel und Joachim Deckarm werden den Spielball übergeben. Ab 19.45 Uhr wird die Band von Dustin Dooley auf der Bühne vor dem Stadion mit Livemusik für Unterhaltung sorgen.

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