SPD gibt Gas bei Schulprojekt

Völklingen · Freiwillige oder gebundene Ganztagsgrundschule auf dem Heidstock? Die SPD will einen Schlussstrich unter die Diskussion ziehen, indem sie das Geld für einen Umbau in den städtischen Haushaltsplan stellt.

 Die Grundschule Heidstock (unser Bild) bietet bisher eine Ganztagsbetreuung in freiwilliger Form an. Foto: Becker & Bredel

Die Grundschule Heidstock (unser Bild) bietet bisher eine Ganztagsbetreuung in freiwilliger Form an. Foto: Becker & Bredel

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Die Völklinger SPD-Stadtratsfraktion will in der Diskussion um die Einrichtung einer gebundenen Ganztagsgrundschule (siehe "Stichwort") auf dem Heidstock nicht länger zuwarten. "Wir können nicht in der ganzen Stadt herumlaufen und jeden fragen, der vielleicht in fünf Jahren ein Kind kriegt, ob er es in diese Schule schicken will", sagte Fraktionschef Erik Kuhn mit Blick auf jüngste Äußerungen aus Reihen der CDU (die SZ berichtete). Die SPD wolle deshalb ein klares Zeichen setzen und bereits in den nun kommenden städtischen Haushaltsplan 800 000 Euro für das Projekt einstellen. Die Planung, auf der auch die Kostenschätzung beruhe, sei bereits gemacht. "Wenn wir im Februar den Haushaltsplan hinkriegen, könnte der Umbau schon in den Sommerferien beginnen", meinte Kuhn.

Die vorgesehenen 800 000 Euro beinhalten laut SPD-Fraktionschef 200 000 Euro für einen behindertengerechten Umbau samt Aufzug. Man rechne dabei mit einem rund 40-prozentigen Zuschuss des Landes. Das Projekt sei trotz Schuldenbremse finanzierbar. Laut Koalitionsvertrag habe die Landesregierung großes Interesse an Schulen dieser Art. Vor bildungspolitischem Hintergrund sei die Investition nicht als freiwillige Ausgabe zu betrachten, sondern diene der Erfüllung von Pflichtaufgaben.

"Noch Spielraum"

Zudem sehe er im Wirtschaftsplan des Grundstücks- und Gebäudemanagement-Betriebes, über den das Vorhaben abgewickelt werden soll, Spielraum. "Man kann hier nicht nur die Dinge einsetzen, die der Oberbürgermeister und die CDU gerne hätten", sagte der SPD-Fraktionschef.

Kuhns CDU-Amtskollege Stefan Rabel betonte gestern, im Wirtschaftsplan sei "noch nichts eingestellt". Es gebe hier Investitionswünsche von verschiedenen Einrichtungen. Zudem sei die Grundsatzentscheidung über den Standort einer derartigen Schule in Völklingen noch nicht getroffen. Ansonsten stehe nach wie vor die Forderung im Raum, die betroffenen Eltern zu befragen.

Schulleiterin Heike Schmidt- Petersohn sagte dazu auf SZ-Anfrage, ein solcher Dialog sei bereits seit Dezember geplant. Voraussichtlich im Februar werde eine Informationsveranstaltung für alle Eltern von Kindergartenkindern im Stadtgebiet stattfinden.

Die Schulleiterin hatte den Antrag auf Umwandlung der bisher freiwilligen Ganztagsgrundschule auf dem Heidstock mit derzeit 183 Schülern nach vorangehenden Beschlüssen von Schulkonferenz ("einstimmig") und Gesamtkonferenz ("mehrheitlich") gestellt. "Ich bin von dem Konzept überzeugt", betonte Schmidt-Petersohn. Die freiwillige Form sei zwar eine sehr gute Einrichtung, aber mit ihr erreiche man nur einen Teil der Schüler.

Die freiwillige Nachmittagsbetreuung, an der rund 80 Kinder teilnehmen, wird seit 1996 vom Schulförderverein organisiert. Dessen Vorsitzende Elke Naccarato betonte, die Eltern könnten bisher frei entscheiden, ob sie ihr Kind anmeldeten und wann sie es abholten. Bei den Konferenzen in der Schule hätten Leute abgestimmt, die eine Neuregelung nicht unbebedingt betreffe. Man müsse die Eltern jetziger Kindergartenkinder fragen und konkret den Bedarf ermitteln. Naccarato: "Sonst hat man die Rechnung ohne den Wirt gemacht."

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StichwortWenn die Grundschule auf dem Heidstock eine gebundene Ganztagsgrundschule wird, müssten im Gegensatz zur bisher freiwilligen Form alle Kinder bis 16 Uhr in der Schule bleiben. Eltern , die dies nicht wünschen, müssten dann ihre Kinder in andere Grundschulen im Stadtbereich schicken. er

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